Proton
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Bildquelle: ChatGPT

Proton hebt das Gaming unter Linux auf den nächsten Level

Ziel der Software Proton ist es, Steam-Spiele, die für Windows erstellt wurden, auch unter Linux zu spielen. Ein Update verändert alles.

Proton mit einem Update, das zeigt, wie weit Linux inzwischen beim Thema Gaming gekommen ist. Valve liefert zusammen mit der Firma Codeweavers mit der neuen Version von Proton ein Update, das mehr verändert, als viele auf den ersten Blick erwarten. Die neue Version beseitigt Fehler, die sich zuletzt gehäuft haben, und erweitert die Liste der Spiele, die ohne Bastelarbeit starten. Für das Valve Steam Deck* und Linux auf dem Desktop ist dies ein Schritt, der im Alltag sofort spürbar wird. Die neue Version der kostenlosen Software ist hier verfügbar.

Was hat sich bei Proton geändert?

Eine kurze Übersicht der Änderungen findet man auf dem News-Portal GamingOnLinux.com. Viele kleinere Grafikprobleme wurden behoben und Spiele starten stabiler. Dadurch laufen mehr Titel ohne Anpassungen und das gesamte System wirkt runder.

Der stetige Ausbau der Kompatibilität

Mit jeder Proton-Version wächst die Zahl der Funktionen, die Windows-Spiele auf Linux benötigen und die inzwischen sauber umgesetzt werden. Genau hier setzt dieses Update an. Mehrere DirectX-Übersetzungen hat Valve überarbeitet und fehlerhafte Routinen korrigiert. Der Effekt ist sofort sichtbar. Spiele starten schneller und laufen stabiler. Die kleinen Ruckler, die zuletzt häufiger aufgetreten sind, verschwinden zunehmend.

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Anti-Cheat bleibt der Bremsklotz

So sehr sich Proton auch weiterentwickelt, die größte Hürde bleibt unverändert bestehen. Anti-Cheat-Systeme sind weiterhin der Punkt, an dem viele Titel scheitern. Es spielt keine Rolle, ob es sich um ältere Implementierungen oder proprietäre Kernel-Module handelt. Proton kann dieses Problem nicht alleine lösen. Ohne die Unterstützung der Entwickler bleiben diese Spiele für die Linux-Community gesperrt.

Viele Studios verweisen dabei gern auf den noch geringen Linux-Anteil und ziehen sich mit genau diesem Argument aus der Verantwortung. Dabei übersehen sie, dass es sich um ein klassisches Henne-Ei-Problem handelt. Wer Linux-Nutzer dauerhaft ignoriert, verhindert Wachstum und beschwert sich anschließend, dass es kein Wachstum gibt. Angesichts der schwachen Quartalszahlen vieler Publisher wäre es klüger, langfristig zu denken, statt kurzfristig zu sparen.

Mehr Stabilität auf Deck und Desktop!

Für viele Nutzer ist das Update sofort spürbar. Fehler, die in den vergangenen Wochen auf dem Steam Deck für Frust gesorgt haben, verschwinden. Spiele starten ohne die üblichen Startparameter und halten ihre Bildrate stabiler. Auch auf klassischen Linux-Desktops läuft vieles runder. Titel mit DirectX 11 oder 12 stürzen seltener ab und reagieren schneller.

Warum Proton die Grundlage für alles bleibt

Proton hat Linux nicht nur eine Tür geöffnet. Es hat das Fundament geschaffen, auf dem sich heute praktisch das gesamte Linux-Gaming bewegt. Ohne Proton gäbe es kein ernstzunehmendes Steam Deck und auch keine alternativen Geräte wie die ROG Ally X* mit Linux-Betriebssystem. Und es gäbe weit weniger Menschen, die überhaupt über einen Wechsel zu Linux nachdenken würden. Wie stark der Anteil wächst, zeigt unter anderem die Steam Hardware Survey. Der Trend war übrigens schon mehrere Jahre vorher ganz klar erkennbar.

Fazit

Dieses Update bestätigt, wie konsequent sich Linux als Spieleplattform weiterentwickelt. Das Anti-Cheat-Problem bleibt die große Baustelle von Proton. Doch abgesehen davon bewegt sich alles stetig nach vorn. Für alle, die auf dem Deck oder auf dem Desktop spielen, ist das ein gutes Signal. Linux wird immer stärker und Valve treibt die Entwicklung mit ruhiger Hand voran.

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