Nun tauchte Monate nach dem Aus von ReVanced eine gecrackte Spotify-APK auf, die aufgrund der mangelnden Transparenz ein Risiko darstellt.
Es ist lange her, dass es eine wirklich funktionsfähige Spotify-APK gab. Seitdem Spotify juristisch gegen ReVanced vorging und bei GitHub eine Löschung erwirkte, ist es schwierig geworden, eine funktionstüchtige Version zu finden, die nicht nach ein bis zwei Tagen wieder gesperrt wird.
Nach dem DMCA wurde es ruhig bei ReVanced
Das Problem begann im September. Spotify ließ bei GitHub eine DMCA-Takedown-Meldung einreichen, die sich direkt gegen den Patch richtete, der Premium-Funktionen freischaltet. ReVanced zog den Patch daraufhin notgedrungen aus dem offiziellen Angebot. Man erklärte gleichzeitig, dass man die juristische Bewertung nicht teile, sich aber vorerst daran halte und sich rechtlichen Beistand suche.
Parallel dazu haben verschiedene Medien versucht, den Fall aufzugreifen und die Vorwürfe im Detail auseinanderzunehmen. Das ging von kostenlosen Premium-Funktionen bis zur Frage, ob ein Patch als abgeleitetes Werk zählt. Dass sie es nur versucht haben, hängt damit zusammen, dass sie am Rockzipfel ihrer Werbepartner hängen und nicht so frei wie wir darüber berichten können.
Für Spotify-Nutzer, die sich an ReVanced gewöhnt hatten, blieb danach nur der Zugriff auf ältere Builds, die serverseitig natürlich nach kurzer Zeit aufflogen, oder das permanente Springen zwischen halb funktionierenden Versionen. Das war natürlich alles keine befriedigende Lösung.
Die Version 9.1.2.1253 tauchte überall wieder auf.
Deshalb taucht genau jetzt die Version 9.1.2.1253 überall wieder auf. In Mod-Sammlungen, auf einschlägigen APK-Seiten und in xManager-Threads wird sie als „läuft wieder” oder „Working Mod” aufgeführt.
Spotify-APK mit verschiedenen Bezeichnungen
Je nach Quelle heißt sie bei Liteapks.com „Premium“. Apkdone.com nennt sie „MOD“.
Das Warez-Portal Latestmodapks.com spricht hingegen von einer „Final“ Version. Andere Webseiten bezeichnen die App als „Premium Unlocked“. Die Links dazu dürfen wir natürlich nicht setzen. Es wird aber kein Problem sein, die entsprechenden Apps zu finden. Wie auch immer, die Software ist gerade mal zwischen 70 bis zu deutlich über 100 Megabyte groß. Inhaltlich versprechen alle Varianten dasselbe. Soll heißen: ein Premium-Zugang ohne Abo und Kosten. Die Nutzer kriegen keine Werbung zu Gesicht, haben die volle Skip-Kontrolle plus Downloads und angeblich sollen diese sogar in einer besseren Qualität als bisher sein. Darin ist natürlich die im Oktober eingeführte HiFi-Qualität nicht enthalten. Aber die Qualität ist besser als in der normalen Free-Version.
„Wrapped 2025” ist die perfekte Testumgebung. Spotify pusht offiziell die neue Version 9.1.2.1253 als normales App-Update über APK Mirror und andere Stores, während auf der Mod-Seite parallel „optimierte“ Ausgaben mit Premium-Versprechen auftauchen.
Vom Patch zur fertigen Spotify-APK
Vor dem DMCA liefen die meisten Wege über Patches, entweder manuell mit Revanched oder über bereits gepatchte APKs. Dazu nahm man die offizielle Spotify-APK, jagte sie durch ReVanced, den xManager oder ähnliche Werkzeuge und erhielt am Ende einen modifizierten Client. Die kritischen Stellen lagen sowohl im Code, im Patch als auch in den Commits.
Mit dem Takedown verschiebt sich die komplette Basis, auf der alles aufgebaut ist. Anstelle öffentlich dokumentierter Patches dominieren wieder fertige Dateien, die sich wie jede andere App installieren lassen. Technisch hängt das trotzdem am selben Aufbau. Librespot dient als Bibliothek, um Spotify Connect anzusprechen. Es enthält eigene Checks, damit der Client überhaupt läuft, sowie angepasste Signaturen, damit zumindest ein Teil der Versionen nicht sofort wieder auffliegt und das Ganze nach zwei Tagen schon wieder vorbei ist.
Für uns ändert sich auf der Oberfläche wenig. Die Dateinamen sehen vertraut aus, die Beschreibungen versprechen „Premium entsperrt“, „Final“ oder „Repariert“ und irgendwo im Paket steckt wieder ein Build 9.1.2.1253, der gerade als funktionstüchtig gilt. Unter der Haube hat man jedoch andere Integrationen, um das Spoofing gegen die Erkennung durch Spotify zu verbessern. Leider nicht mehr von einem über die Jahre etablierten Team, bei dem man sicher sein kann, dass keine Malware enthalten ist. Aber jedem von uns ist das Risiko bewusst, das beim Nutzen von fertigen APKs aus solchen Quellen einhergeht. Wer solche Tools einsetzt, dem muss klar sein, dass wir bei Schäden oder Datenverlusten keine Haftung übernehmen! Die Benutzung geschieht auf eigenes Risiko.

Wrapped 2025 als Belastungstest
Wrapped ist für Spotify jedes Jahr ein absoluter Belastungstest: Millionen Nutzer klicken gleichzeitig auf ihren Jahresrückblick, teilen Kacheln und wühlen sich durch fein säuberlich kuratierte Playlists. Genau in dieser Phase zeigt sich, welche Client-Varianten wirklich stabil sind. Und natürlich auch, welche Apps Spotify trotz Spoofing gleich wieder flaggt und anschließend sperrt.
Die Mod-Szene nutzt das wie gewohnt als Testfeld für ihre Builds. Wenn 9.1.2.1253 den Dezember überlebt, werden Playlists und Connect wesentlich länger stabil nutzbar bleiben, wenn alles gut geht. Wenn Spotify jedoch schnell serverseitige Sperren nachschiebt, ist das Experiment gescheitert. In den xManager-Diskussionen werden solche Versionen schnell zur inoffiziellen Referenz-APK, auf die man aufbaut, wenn sie länger als ein paar Tage durchhält.
„Wrapped” wird so zum Knackpunkt zwischen offizieller Kampagne und inoffiziellen Mods. Die einen inszenieren den Jahresrückblick als cooles Feature. Die anderen liefern die passende APK für alle, die darauf nicht unbedingt Lust haben, aber trotzdem alle Funktionen von Spotify nutzen wollen.
ReVanced sortiert sich neu, die APKs füllen die Lücke
Während die fertigen APKs im Alltag die Lücke schließen, arbeitet ReVanced im Hintergrund weiter an seinem eigenen Vorgehen. Der Spotify-Patch wurde offiziell entfernt, die DMCA-Dokumente sind öffentlich und die rechtliche Debatte läuft inzwischen auf mehreren Ebenen parallel, von Tech-Medien über Blogs bis hin zu Kanzleien, die sich das Thema Open Source und Copyright genauer ansehen.
Wie wir bereits ausführlich beschrieben haben, war der DMCA-Takedown kein Punkt am Ende des Verfahrens, sondern eher ein Komma. Das Finale des Kapitels mit dem Spotify-Patch ist in Wahrheit noch lange nicht geschrieben.
Die neue Welle um Spotify 9.1.2.1253 zeigt das wieder sehr eindrucksvoll. Hier und da tauchen die aktuell funktionierenden Versionen in diversen Telegram-Channels mit gecrackten APKs auf. Anstelle von sichtbar dokumentierten Patches, gegen die Spotify vorgehen könnte, greift man auf Verborgenes und anonyme Binaries zurück. Ob das hilft? Vielleicht ändert sich das in Zukunft wieder, wenn Revanched den Rechtsstreit doch gewinnen sollte. In dem Fall könnte man die Patches wieder über die offiziellen Quellen beziehen.
Spotify-APKs – unser Fazit
Neue gecrackte Spotify-APKs mit „Wrapped“ im Titel sind kein einmaliger Ausrutscher. Sie sind vielmehr eine direkte Antwort auf den juristischen Druck der letzten Monate. Spotify versucht mit dem DMCA Schritt die offene Patch Schiene dichtzumachen, während Nutzer und Modder parallel wieder in die Welt fertiger APKs abrutschen, in denen alles Nötige schon eingebaut ist.
Ob die Version 9.1.2.1253 diesmal länger durchhält als die Kandidaten der letzten Monate, wird man sehen. Das entscheidet sich nicht in den Ankündigungen, sondern im Alltag. Für den Moment zeigt die Kombination aus DMCA, ReVanced-Lücke und neuer Mod-Welle vor allem eines. Der Konflikt ist weiterhin vorhanden. Er hat nur die Oberfläche gewechselt. Was früher einsehbar war, ist jetzt nicht mehr transparent.
Wer Spotify wirklich nutzen möchte, ohne auf eine meiner Meinung nach aktuell sehr unsichere Codebasis zurückzugreifen, dem kann ich nur noch einmal ans Herz legen, sich für aktuell ca. 17 € einen Jahresaccount bei Kinguin oder einem vergleichbaren Anbieter zu kaufen. Die 17 € machen euch nicht wirklich ärmer. Ihr habt dafür aber ein geringeres Risiko, euch Malware einzufangen. Ihr könnt könnt Spotify trotzdem zuverlässig nutzen, ohne dass es von jetzt auf gleich nicht mehr geht. Die Accounts werden trotz aller Mutmaßungen wirklich extrem selten gesperrt. Selbst wenn der Account nur zwei Monate hält, hat man im Vergleich zum offiziellen Wucherpreis trotzdem schon viel Geld gespart.
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