Der Rapper Kanye West gibt Autogramme
Der Rapper Kanye West gibt Autogramme
Bildquelle: PopularImages, Lizenz

Parler enthüllt bei Übernahmeankündigung ungewollt E-Mail-Adressen von Investoren

Nach der Übernahmeankündigung von Kanye West verschickt Parler massenhaft fehlerhafte E-Mails und enthüllt ungewollt private E-Mail-Adressen.

Der skandalbehaftete Rapper Kanye West will Parler kaufen und sorgt damit ungewollt für eine erneute Datenschutzpanne bei der umstrittenen Social Media-Plattform. Auslöser ist das hauseigene Team für Öffentlichkeitsarbeit. Die verschicken eine verhängnisvolle Massen-Mail an sämtliche VIP-Nutzer und Investoren der Plattform.

Kanye West will Parler kaufen – folgenschwere Massen-Mail ist die Folge

Kanye West will Parler kaufen - eine Datenschutzpanne ist die Folge
Eine Mail mit Folgen

Sowohl Parler als auch Kanye West sind immer wieder einmal für einen Skandal zu haben. Der für seine antisemitischen Äußerungen bekannte Rapper hat nun beschlossen, die unter anderem bei rechtsextremen Randgruppen sehr beliebte Social Media-Plattform kaufen zu wollen.

Dass diese Nachricht nicht nur für die Medien, sondern auch für sämtliche VIP-Nutzer und Investoren interessant sein dürfte, hat das soziale Netzwerk schnell erkannt. Das Team für Öffentlichkeitsarbeit hat sie daher umgehend per E-Mail über den möglichen Verkauf informiert.

Allerdings ist Parler dabei ein „kleiner“ aber durchaus folgenschwerer Fauxpas unterlaufen. Denn wie normalerweise üblich hat man die Mail nicht per „BBC“ (Blind Carbon Copy) verschickt, sondern als CC (Carbon Copy). Ein kleiner, aber verhängnisvoller Unterschied.

Nicht die erste Datenschutzpanne dieser Art

Datenschutzpanne bei Parler
Datenschutzpanne bei Parler

Bereits 2021 gab es eine nicht unerhebliche Fehlleistung bei der Social Media-Plattform. Damals vergaß man, Geolokalisierungs-Metadaten aus den Bildern und Videos ihrer Nutzer zu entfernen, bevor sie veröffentlicht wurden. Hackern gelang der Zugriff auf diese Daten und der Datenkünstler Kyle McDonald konnte dank der vielen geleakten GPS-Koordinaten der User bei Parler eine entsprechende Visualisierung erzeugen.

Aber auch bei WikiLeaks kam es bereits 2009 zu einem Problem mit dem Datenschutz wie nun auch bei Parler. Die Techniker der Berliner Piratenfraktion als auch von Wikileaks haben seinerzeit ungewollt die Identität zahlreicher Empfänger ihrer Rundmails aufgedeckt.

Ob Kanye West das soziale Netzwerk tatsächlich kaufen wird oder genauer gesagt der Deal reibungslos vonstattengehen geht, bleibt abzuwarten. Denn das bei solch einer Übernahme einiges schief gehen kann, zeigt nicht zuletzt das ewige Hin und Her zwischen Elon Musk und Twitter.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.