Donald Trump forderte den US-Finanzminister auf, den Bitcoin zu "jagen". Er solle sich nicht zu einem Coin-Helfershelfer degradieren lassen.
Das unveröffentlichte Buch von John Bolton, der früher als nationaler Sicherheitsberater von Donald Trump tätig war, könnte für den amtierenden Präsidenten einigen Ärger mit sich bringen. Doch noch ist es nicht so weit. Noch ist unklar, ob die Memoiren erhältlich sein werden, weil das Justizministerium dagegen vorgeht. Wie üblich nutzte man für die Klage das Totschlagargument, im Buch sei geheimes Material enthalten. Dieses müsse unter Verschluss bleiben…
Donald Trump wettert mal wieder gegen Dinge, die er nicht versteht.
Laut der Memoiren von John Bolton forderte Donald Trump Finanzminister Steven Mnuchin seinerzeit auf, den Handel und Verkauf der Internet-Währung Bitcoin einzuschränken. Mnuchin solle sich nicht zu einem „Handelsunterhändler“ der Kryptowährung degradieren lassen, soll ihm der US-Präsident gesagt haben.
Vielmehr solle er den Bitcoin wegen Betrugs „verfolgen“. Die Trump-Administration, der Bolton damals angehörte, steht Kryptowährungen seit jeher skeptisch gegenüber. Man erließ Anfang diesen Jahres neue Richtlinien für den Handel und Verkauf von Digital-Währungen. Steven Mnuchin sagte im Februar 2020, man wolle sicherstellen, dass auch in seinem Land die Technologie weiter voranschreitet. Andererseits dürfe man die Coins nicht wie Schweizer Geheimzahl-Bankkonten verwenden.
Facebooks Libra = nichts als heiße Luft?
Ähnlich skeptisch äußerte sich Trump auch bezüglich von Facebooks eigenem Coin Libra. Bei Twitter schrieb Trump, er sei wahrlich kein Fan des Bitcoin oder von anderen Kryptowährungen. Dies sei einfach kein Geld. Die Kurse würden stark schwanken, weswegen alles nur auf dünner Luft aufgebaut sei. Damit könne man illegale Handlungen unterstützen, wie etwa den Drogenhandel, mutmaßte der US-Präsident.
Für Zuckerbergs Projekt Libra sagte Donald Trump voraus, der Libra habe nur wenig Standkraft und sei einfach nicht zuverlässig. Wenn sich ein Unternehmen wie eine Bank verhalten wolle, müsse sie sich auch wie eine Bank regulieren lassen. Dabei spiele es keine Rolle, ob das Unternehmen national oder international aufgestellt sei.
Donald Trump: Wir brauchen nur den US-Dollar!
Mit dem US-Dollar habe die USA schon eine echte Währung. Dieser sei so stark wie nie zuvor. Mit Abstand sei der Dollar die dominanteste Währung der Welt, was für immer so bleiben wird, spekulierte Trump. Von der US-Wirtschaftskrise konnte der Präsident zu diesem Zeitpunkt noch nichts wissen, die Tweets sind mittlerweile 11 Monate alt. Er hält es offenbar wie Adenauer, was interessiert ihn sein Geschwätz von gestern?
Wird Boltons Buch überhaupt erscheinen?
Das Justizministerium reichte vorgestern Klage gegen Bolton ein. Man forderte die Richter auf, die für den 23. Juni festgelegte Veröffentlichung des Buches zu stoppen. Angeblich enthalte „The Room Where it Happened“ geheimes Material, was nicht an die Öffentlichkeit dringen darf.
Ob sich das Justizministerium damit lediglich von Donald Trump instrumentalisieren lässt, um in der heißen Wahlkampfphase intime Details und Skandale zu vertuschen, bleibt abzuwarten. Die Washington Post mutmaßt derweil, man werde mit der Klage scheitern.
Tarnkappe.info