In einem Google-Deal mit Trump zahlt YouTube 24,5 Mio. Dollar. 22 Mio. Dollar fließen davon in Trumps geplanten Ballsaal im Weißen Haus.
In einem Google-Deal mit Donald Trump überweist Alphabet Inc., die Mutter von Google, 24,5 Millionen Dollar an den US-Präsidenten und einige Mitstreiter. Damit beendet der Konzern einen Rechtsstreit um Trumps YouTube-Kanal, der nach dem Angriff seiner Anhänger auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 gesperrt worden war. Allerdings sollen 22 Millionen der Vergleichssumme in den Bau eines gigantischen neuen Ballsaals im Weißen Haus, Trumps jüngstes Prestigeprojekt, fließen.
Google-Deal mit Trump: Big Tech zahlt, Trump profitiert
Wie Bloomberg informierte, zahlt Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, laut Gerichtsdokumenten aus Kalifornien insgesamt 24,5 Millionen Dollar, um den Rechtsstreit mit Donald Trump beizulegen. Der Großteil der Summe, 22 Millionen Dollar, geht dabei an den Trust for the National Mall. Offiziell soll das Geld dort für den Bau des neuen, rund 8.400 Quadratmeter großen „State Ballroom“ im Weißen Haus verwendet werden. Ein Prestigeprojekt, das Trump selbst vorangetrieben hat. Die restlichen 2,5 Millionen Dollar fließen an weitere Kläger, darunter die American Conservative Union sowie mehrere Trump-nahe Aktivisten.
Alphabet weist ausdrücklich darauf hin, dass der Deal mit Trump kein Eingeständnis von Schuld oder Fehlverhalten darstellt. Juristisch ist die Einigung ein klassischer Vergleich. Politisch aber sendet sie ein deutliches Signal. Big Tech kauft sich frei, Trump präsentiert sich als Gewinner.
Trump vs. Big Tech: Kampf um Klicks und Cash
Nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 kam es am 6. Januar 2021 zum Sturm seiner Anhänger auf das US-Kapitol, genau an dem Tag, an dem der Kongress den Wahlsieg Joe Bidens offiziell bestätigen sollte. In der Folge zogen nahezu alle großen Plattformen die Reißleine und sperrten Trumps Accounts, darunter YouTube, Twitter/X und Facebook. Der Ex-Präsident reagierte mit einer Welle von Klagen, in denen er den Konzernen „illegale Zensur“ vorwarf und zugleich absurde Schadenersatzforderungen in „Billionenhöhe“ erhob. Schließlich erwies sich dies für Trump jedoch als lohnendes Geschäft. Immer wieder konnte er dabei Millionendeals aushandeln.

Im Januar 2025 einigte sich Meta auf eine Zahlung von rund 25 Millionen Dollar, angeblich zweckgebunden für Trumps geplante Präsidentenbibliothek. Nur einen Monat später zog X, das frühere Twitter, nach und überwies 10 Millionen Dollar. Und nun reiht sich auch Google/YouTube ein. Mit einem Settlement über 24,5 Millionen Dollar, das offiziell für den Bau des neuen Ballsaals im Weißen Haus vorgesehen ist, gelingt es Trump erneut, aus der Sperre seiner Accounts bares Kapital zu schlagen.
Ein Ballsaal als politisches Symbol
Bereits vor dem Bau steht das Ballsaal-Projekt unter massiver Kritik. In dem riesigen Saal für glanzvolle Inszenierungen, finanziert mit Geldern, die aus Klagen gegen Big Tech stammen, sehen Kritiker gemäß Yahoo News „ein Denkmal der Maßlosigkeit„. Die Planung erfolge zu einer Zeit, in der Trump die Bundesprogramme in den Bereichen medizinische Forschung, Bildung, Ernährung und Gesundheitsversorgung drastisch gekürzt habe.
Gemäß ArsTechnika warnte zudem Senatorin Elizabeth Warren, dass ein solcher Deal als illegales „Schmiergeld“ gewertet werden könne. In einem Brief an Google-CEO Sundar Pichai verdeutlichte sie:
„Wenn YouTube die zweifelhafte Klage von Präsident Trump im Austausch für günstige Maßnahmen der Trump-Regierung in anderen Angelegenheiten beilegt, verstoßen das Unternehmen und seine Führungskräfte möglicherweise gegen Bundesgesetze gegen Bestechung und damit verbundene Gesetze der Bundesstaaten wie das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb.“
Google zahlt, Trump feiert: Der Bann als Business-Modell
Der Google-Deal mit Trump ist mehr als ein einfacher Vergleich. Er zeigt, wie der US-Präsident es versteht, seine Niederlagen in Siege zu verwandeln. Während Google Schadensbegrenzung betreibt, triumphiert Trump politisch und finanziell. Wer ihn sperrt, zahlt am Ende drauf und spült nun Millionen in seine Prestigeprojekte.