Signal-Gate-Skandal
Der Signal-Gate-Skandal (Symbolbild)
Bildquelle: DALL·E

Signal-Gate-Skandal: Daten von US-Ministern online zugänglich

Signal-Gate-Skandal: Journalisten finden Login- und weitere persönliche Daten von Gabbard, Hegseth & Waltz im Netz.

Stell dir vor, du findest die Privatnummer eines US-Ministers im Netz. Genau das ist im Signal-Gate-Skandal passiert. Was als Chat-Panne begann, wurde zum Datenschutz-Desaster: Zahlreiche vertrauliche Daten von hochrangigen Trump-Vertrauten landeten frei zugänglich im Internet.

Das große Leak der Trump- Regierung – Vom Gruppenchat zum Datenleck

Es begann mit einem Sicherheits-Fauxpas: Eine vertrauliche Signal-Gruppe, in der Mitglieder der Trump-Administration Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen planten, wurde versehentlich für einen Journalisten des „Atlantic“ freigeschaltet. Der las munter mit – bis die Sache aufflog.

Alles halb so wild: Pete Hegseth spielt den Signal-Gate-Skandal herunter.

Doch damit nicht genug: Journalisten des SPIEGEL stießen bei ihren Recherchen auf öffentlich zugängliche Datenbanken, über die persönliche Informationen von US-Regierungsmitgliedern wie Tulsi Gabbard, Pete Hegseth und Mike Waltz abgerufen werden konnten. Darunter:

  • Private Handynummern
  • Login-Daten
  • E-Mail-Adressen
  • Passwörter aus Leaks
  • Messenger-Profile bei Signal und WhatsApp

Und das Beste (oder Schlimmste): Ein großer Teil dieser Daten wird laut Bericht immer noch aktiv genutzt.

Der Signal-Gate-Skandal: Gabbard, Hegseth, Waltz & Co.

Die Namen, die von dem Leak betroffen sind, lesen sich wie ein Who’s who der Trump-Regierung:

Über ihre öffentlich zugänglichen Telefonnummern konnten die Journalisten ihre aktuellen WhatsApp- und Signal-Profile identifizieren. Auf Hegseths Profil fand sich sogar ein privates Foto mit nacktem Oberkörper – offenbar erst kürzlich gelöscht.

Bei Waltz waren die Zugangsdaten zu E-Mail, LinkedIn, Microsoft Teams und WhatsApp offen im Netz verfügbar. Aber auch Gabbards aktive Signal-Accounts waren über ergänzte Telefonnummern auffindbar. Die brennende Frage, die daher nun alle beschäftigt lautet: Was Journalisten sehen konnten, konnten fremde oder gar feindliche Mächte auch sehen? Wenn ja, für wie lange?

Weit mehr als nur eine politische Blamage?

Der „Signal-Gate-Skandal“ ist sicherlich weit mehr als nur eine politische Blamage. Der ungeschützte Zugang zu aktiven Messenger-Accounts ermöglicht nicht nur Einblicke in vertrauliche Gespräche, sondern bietet potenziellen Angreifern auch eine direkte Angriffsfläche. Die Kombination aus frei zugänglichen Telefonnummern, durchgesickerten Passwörtern und verknüpften Onlinekonten bietet eine perfekte Grundlage für gezielte Phishing-Angriffe oder gar die Übernahme ganzer Benutzerkonten.

Die Europaabgeordnete Maydell zu Signal-Gate: „Europa sollte diese Nachrichten sorgfältig prüfen.“

Noch brisanter wird es allerdings, wenn man bedenkt, dass diese Informationen auch in die Hände ausländischer Geheimdienste gelangen könnten. Die nationale Sicherheit der USA könnte so auf digitalem Wege massiv kompromittiert werden. Was Journalisten mit einfachsten Mitteln aufdecken konnten, dürfte für professionelle Akteure ein Kinderspiel gewesen sein.

Der Signal-Gate-Skandal ist daher weit mehr als nur ein lapidares PR-Desaster. Er zeigt, wie naiv selbst Regierungsmitglieder mit ihren digitalen Identitäten umgehen – und wie leicht daraus ein Risiko für ganze Staaten werden kann.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.