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Online-Betrug: Mann nutzte 66 falsche Identitäten für 900 Bestellungen

Einen Schadenswert von 140.000 Euro verursachte ein 44-Jähriger mittels Online-Betrug. Der Mann hortete daheim allein schon über 2.000 Bücher

Einen 44-jährigen Mann aus dem Bezirk Korneuburg nahmen Ermittler am 18. November 2021 auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg fest. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Online-Betrug vor. Demgemäß soll der Mann 66 falsche Identitäten genutzt haben, um mehr als 900 Mal unter diesen Namen im Internet gratis Ware, bevorzugt Bücher, zu bestellen. Darüber informiert gestern eine Pressemitteilung der Polizei Niederösterreich.

Online-Betrug über ca. 13 Jahre hinweg verursachte 140.000 Euro Schaden

Die Ermittlungen bezüglich eines Bestellbetrügers kamen durch eine am 2. Oktober 2021 aufgegebene Online-Betrug-Anzeige bei der Polizeiinspektion Linz ins Rollen. Zuständigkeitshalber wechselte der Fall dann jedoch an die Bediensteten der Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion Korneuburg, weil die Spur nach Niederösterreich führte.

Es gelang den Beamten infolge wochenlanger Ermittlungen, die Spuren eines 44-jährigen Mannes zu verfolgen. Diesen verdächtigt man nun „im Zeitraum von Januar 2009 bis November 2021, unter der Verwendung von mindestens 66 falschen Identitäten, eine große Menge an Büchern, Fernlehrkursen, Fernsehabonnements und sonstige Waren online bestellt haben, ohne diese zu bezahlen“.

Die Polizisten konnten in Sachen Online-Betrug 75 Opfer ermitteln und dem Mann 909 Tathandlungen zuordnen. Als Geschädigte stellten sich Internetriesen ebenso wie kleine Verlage und Buchhandlungen im deutschsprachigen Raum heraus. In 546 Fällen wären die Lieferungen auch tatsächlich bei dem Verdächtigen angekommen. Bei weiteren 363 Bestellungen sei es allerdings beim versuchten Betrug geblieben. Jene Waren gelangten dann gar nicht mehr in den Online-Versand.

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Den ermittelten Schaden durch die bestellten und versandten Waren beziffern die Beamten auf die stolze Summe von 140.000 Euro. Allerdings agierte der Mann nicht nur als Online-Betrüger. Ferner konnten die Ermittler ihm zudem noch einen Diebstahl in einer Buchhandlung im Stadtgebiet von St. Pölten im Jahr 2021 anrechnen.

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Bei Hausdurchsuchung über 2.000 Bücher sichergestellt

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Bei der durch die Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen Online-Betrug angeordneten Hausdurchsuchung stellten die zuständigen Beamten bei dem 44-jährigen offensichtlichem Buchliebhaber 2.284 Bücher und 128 sonstige Waren sicher. Allein deren Zuordnung zu den geschädigten Firmen zogen sich über Wochen hin. Die Ermittlungen dauerten bis jetzt an.

Der Tatverdächtige zeigte sich bei seiner Vernehmung geständig, informierte die Polizei Niederösterreich. Am 18. November 2021 wurde der Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg festgenommen. Er befindet sich seitdem in der Justizanstalt Korneuburg in Untersuchungshaft.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.