Eine Apple Vision Pro auf schwarzem Hintergrund
Eine Apple Vision Pro auf schwarzem Hintergrund
Bildquelle: AdriaVidal, Lizenz

Apples Vision Pro: Datenschutz-Albtraum oder Revolution?

In der Werbung sieht sie toll aus, die Apple Vision Pro. Doch Experten warnen vor dem neuen Gadget. Es könnte zum Datenschutz-Albtraum werden.

Mit viel Tamtam hat Apple seine neueste Kreation, die VR-Brille Vision Pro, auf den Markt gebracht. Doch schon kurz nach der Veröffentlichung schrillen bei Sicherheitsexperten die Alarmglocken. In diesem Beitrag werfen wir einen kritischen Blick auf die potenziellen Datenschutzrisiken, die mit Apples Vision Pro einhergehen.

Die dunkle Seite von Apples Vision Pro

Nur einen Tag nach den ersten Testberichten musste Apple reagieren und ein dringendes Sicherheitsupdate für die Vision Pro ausrollen. Eine Schwachstelle, die nach Angaben des Unternehmens bereits von Hackern ausgenutzt werden konnte, erforderte eine schnelle Reaktion. Doch dieses Update scheint nur die Spitze eines Eisbergs voller Probleme zu sein.

Die Fähigkeit der Vision Pro, Karten des Zuhauses des Nutzers zu erstellen und Bewegungsdaten zu sammeln, hat Experten wie Geoffrey A. Fowler von der Washington Post auf den Plan gerufen. Seiner Meinung nach könnte die VR-Brille zur „ultimativen Überwachungsmaschine“ werden. Denn sie sammelt mehr Daten als jedes andere persönliche Gerät zuvor. Fowler warnt vor den möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft, wie etwa Standortverfolgung, Verlust der Anonymität und das Sammeln intimer Details.

Spekulative Ängste oder reale Gefahr?

Experten wie Cooper Quintin von der Electronic Frontier Foundation und Jarrett Webb, Technologiedirektor der Designfirma Argo, die an der Entwicklung von Vision Pro beteiligt war, äußern sich kritisch. Quintin warnt vor der Gefahr, dass Datenbroker zu viel intimes Wissen sammeln könnten. Webb hingegen weist auf das Spannungsfeld zwischen beeindruckenden Erlebnissen und Privatsphäre hin. Das Sammeln von Daten sei notwendig, um die Welt zu verstehen. Dies berichtet Futurezone in einem aktuellen Artikel.

Fowler beklagt das Verhalten von Apple, das trotz seines Rufs in Sachen Datenschutz nicht bereit sei, Fragen zur Lösung der Probleme mit Vision Pro zu beantworten. Besonders beunruhigend ist für ihn, dass unabhängige Tests der Washington Post bisher verweigert wurden. Diese Zurückhaltung verstärkt die bestehenden Datenschutzbedenken.

Datenschutz muss an erster Stelle stehen!

Apples Vision Pro mag technologisch beeindruckend sein, aber die Datenschutzrisiken geben Anlass zu berechtigter Sorge. Die Gesellschaft muss sich fragen, ob sie bereit ist, die Privatsphäre für innovative Technologien zu opfern, oder ob strenge Datenschutzgesetze unerlässlich sind, bevor wir uns in die virtuelle und erweiterte Realität stürzen.

Hacker haben übrigens auch schon den ersten Kernel Exploit des Geräts ausfindig gemacht, wie man bei X (ehemals Twitter) lesen kann. Doch selbst bei einem erfolgreichen Jailbreak würde die Vision Pro immer noch genauso viele Daten an die heimischen Server von Apple schicken.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.