Sicherheit im Netz: Zwei kleine Kinder sehen sich auf ihrem Laptop Internetvideos an.
Sicherheit im Netz: Zwei kleine Kinder sehen sich auf ihrem Laptop Internetvideos an.
Bildquelle: Christin_Lola, Lizenz

Kinderschutz im Internet: Wie kann ich mein Kind im Internet schützen?

Kinderschutz im Internet ist für die jüngsten Familienmitglieder besonders wichtig. Denn Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit online.

Kinderschutz im Internet ist gerade für die Allerkleinsten besonders bedeutend. Als Eltern ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben für den Schutz unserer Kinder vor allen Arten von Gefahren zu sorgen. In unserer modernen Welt, in der das Internet einen so großen Teil des täglichen Lebens ausmacht, ist es besonders bedeutsam, unsere Sprösslinge vor Online-Kriminalität zu schützen. Obwohl das Netz viele Vorteile bietet, gibt es auch viele potenzielle Risiken, über die wir als Eltern besorgt sein sollten.

Kinderschutz im Internet: Vor allem altersgerecht sollte er sein

Kinder und Jugendliche verbringen heute viel Zeit online. Das Netz bietet ihnen viele Möglichkeiten zu lernen, zu spielen und mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Leider birgt das Internet aber auch Gefahren, insbesondere in Bezug auf Online-Kriminalität. Als Eltern ist es wichtig, unseren Nachwuchs vor Online-Kriminellen zu beschützen und über die nötige Sicherheit im Netz aufzuklären. In diesem Artikel werden wir einige Schritte besprechen, die wir unternehmen können, um unser Kind zu schützen, aber auch zu unterstützen.

Ein erster Schritt hin zu mehr Kinderschutz im Internet ist, mit unseren Kindern über die Gefahren der Internetkriminalität zu sprechen. Ich denke, es ist wichtig, dies in einer altersgerechten Art und Weise zu tun. Für die Jüngeren könnte das bedeuten, ihnen zu zeigen, welche Informationen sie im Internet weitergeben können und welche nicht. Für ältere Kinder könnte das heißen, über die verschiedenen Arten von Betrug und Kriminalität, wie zum Beispiel Sextortion zu reden, die im Netz vorkommen können.

Überwachung? Nein, danke! Aber Kontrolle muss sein

Ein weiterer wichtiger Schritt zum Kinderschutz im Internet ist die altersgerechte Kontrolle der Online-Aktivitäten der Heranwachsenden. Wir sollten besser wissen, welche Websites sie besuchen und mit wem sie kommunizieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir unsere kleinen Racker überwachen oder ausspionieren sollten. Vielmehr sollten wir sicherstellen, dass sich unsere Kinder sicher im Internet bewegen und nur mit vertrauenswürdigen Personen kommunizieren.

Wir sollten uns auch mit den verschiedenen Arten von Jugendschutzsoftware vertraut machen, die zur Verfügung stehen. Diese Software kann dazu beitragen, dass unsere Kleinsten nur auf Websites zugreifen können, die für sie geeignet sind und den Zugang zu unangebrachten Inhalten einschränken. Sie kann uns auch warnen, wenn unsere Kinder versuchen, unangemessene Online-Inhalte herunterzuladen oder weiterzugeben.

Eine Kinderschutz-App im Playstore
Eine Kinderschutz-App im Playstore

Eines dürfen wir aber nicht vergessen: Apps sind eine Hilfe, aber kein sicherer Schutz. Und auch hier gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn es gibt viele schwarze Schafe, die mit unseren Sorgen und Ängsten nur schnelles Geld verdienen wollen.

Wer auf dem Smartphone seines Kindes eine Sicherheitssoftware installiert und dafür in manchen Fällen auch noch ordentlich Geld zahlt, der geht davon aus, dass der Nachwuchs nun vor nicht-kindgerechten Inhalten und zu langer Bildschirmzeit geschützt ist. Leider hat die Stiftung Warentest hier schlechte Nachrichten für alle Eltern. Nur zwei von neun Kinderschutzprogrammen schneiden im Test gut ab.

familie.de

Wer sich den hier verlinkten Testbericht der Stiftung Warentest zu den einzelnen Apps anschaut, möchte sich das Geld vielleicht doch lieber sparen und lieber ein paar Veränderungen am heimischen Router vornehmen. Aber um es gleich vorwegzunehmen:

Filterlösungen im Router machen nur bis zu einer bestimmten Entwicklungsphase Ihrer Kinder Sinn. Sobald Heranwachsende ihr eigenes Smartphone mit mehreren Gigabyte Mobil-Traffic besitzen oder mit dem eigenen Notebook samt Administratorrechten im Heimnetz zugange sind, wird die Kindersicherung zur Makulatur. Der Webfilter lässt sich mit einem kostenlosen VPN-Client tunneln und Zeitsperren werden mit einer „angepassten“ MAC-Adresse ausgehebelt.​

connect-living.de

Für die Sicherheit der Kinder ist es zudem sinnvoll für sie, eine eigene Benutzeroberfläche auf dem Computer anzulegen. Selbiges gilt auch für Apps auf dem Smartphone. In diesem Bereich können wir dann problemlos ausgewählte Optionen und Programme an ihr Alter und ihre Bedürfnisse anpassen.

Kinderschutz im Internet: Eine Vertrauensperson zu haben ist extrem wichtig

Ich finde es vor allem wichtig, unsere Sprösslinge zu ermutigen, sich an uns oder einen anderen Erwachsenen ihres Vertrauens zu wenden, wenn sie sich unwohl oder bedroht fühlen. Wir sollten unseren Kindern das Gefühl geben, dass sie immer mit uns reden können, wenn sie Hilfe brauchen oder sich Sorgen machen.

Schließlich sollten wir unseren Nachwuchs darin bekräftigen, selbstbewusst und selbstsicher online zu sein. Wir sollten sie dazu motivieren, uns oder andere Erwachsene zu informieren, wenn ihnen unangemessenes Verhalten oder verdächtige Aktivitäten auffallen. Wenn unsere Kinder selbstbewusst sind, sind sie weniger anfällig für Betrüger und Kriminelle.

Insgesamt denke ich, dass eine offene Kommunikation mit unseren Kleinen wichtig ist, wenn es um das Thema „Kinderschutz im Internet“ geht. Wir sollten unseren Kindern zeigen, dass wir uns um ihren Schutz und ihr Wohlergehen sorgen. Und wir sollten ihnen helfen, die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie brauchen, um sicher und geschützt im Internet zu surfen.

Es ist auch wichtig, ihnen beizubringen, wie man verantwortungsvoll mit Online-Informationen umgeht und wie man gute Entscheidungen trifft, wenn es um Online-Kommunikation geht.

Als Eltern müssen wir aber auch unser eigenes Verhalten im Internet überdenken. Wir sollten uns bewusst sein, dass unsere Online-Aktivitäten Auswirkungen auf unsere Kinder haben können und dass wir Vorbilder für ein verantwortungsbewusstes Online-Verhalten sein sollten.

Sicher im Internet unterwegs zu sein ist selbst für uns Erwachsene immer wieder eine Herausforderung. Es kann daher sicherlich nicht schaden, unseren kleinen Rackern schon früh beizubringen, wie man sich so sicher wie möglich im Netz bewegt und verhält. Die wichtigsten Infos aus diesem Artikel sowie einige weiterführende Links zum Thema „Sicherheit im Netz“ haben wir daher noch einmal in einer Checkliste zusammengefasst.

  • Das Kennen und Verifizieren von den digitalen Aufenthaltsorten.
  • Eine eigene Benutzeroberfläche für Kinder erstellen (PC und Handy).
  • Die Verwendung von altersgerechter Software und Apps.
  • Jugendschutzsoftware bzw. Apps sind nur eingeschränkt zu empfehlen.
  • Das Aktivieren von Filtern für Suchmaschinen.
  • Eine Begrenzung der täglichen Nutzungsdauer.
  • Aufklärung über Persönlichkeitsrechte und Datenschutz.
  • Mögliche Gefahren sollten offen angesprochen und vor allem besprochen werden.

Wer sich weitergehend für das Thema interessiert, auf DsiN (Deutschland sicher im Netz) finden sich unzählige Informationen und weiterführende Links für besorgte Eltern. Hier eine kleine Auswahl:

Es ist wichtig, das Internet nicht zu verdammen, da es für alle Familienmitglieder sehr nützlich sein kann. Aber die Heranwachsenden müssen wissen, dass es neben den Chancen auch Risiken gibt, die untrennbar damit verbunden sind.

Auch Schulen und Kommunen sollten stärker in die Pflicht genommen werden

Abschließend halte ich es für wichtig zu betonen, dass wir als Eltern nicht allein für den Schutz unserer Sprösslinge vor Online-Kriminalität verantwortlich sein sollten. Auch Schulen und Gemeinden könn(t)en dazu beitragen, indem sie Programme zur Förderung der Online-Sicherheit für Kinder und Jugendliche anbieten. Gemeinsam könnten wir viel besser dafür sorgen, dass unsere Kleinsten sicher und geschützt im Internet surfen können.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.