Valve wird vorgeworfen, den Gaming-Markt in UK manipuliert zu haben. Nun wird die Spieleplattform Steam auf 840 Mio. USD verklagt.
Valve, Betreiber der Spieleplattform Steam, steht in Großbritannien vor einer Klage. Verbraucherschützer und Aktivisten werfen dem Unternehmen Marktmanipulation und überhöhte Preise vor. Mit einer Sammelklage beabsichtigt eine Aktivistin für digitale Rechte dagegen vorzugehen. Die Forderungen belaufen sich dabei auf 656 Millionen Pfund (etwa 779 Millionen Euro).
Valve, der Betreiber der beliebten Spieleplattform Steam, soll seine Marktstellung dafür ausnutzen, die Preise für PC-Spiele auf dem PC-Spielemarkt künstlich in die Höhe zu treiben. Damit würde das US-amerikanische Videospiele-Entwickler-, Publisher- und Digitalvertriebsunternehmen mit Sitz in Bellevue, Washington, in Großbritannien gegen Wettbewerbsrecht verstoßen und 14 Millionen Steam-Nutzern Spiele zu überhöhten Preisen anbieten.
Valve wird vorgeworfen, auf Steam Spieler abgezockt zu haben
Am 5. Juni 2024 reichte Vicki Shotbolt, eine Aktivistin für die digitalen Rechte von Kindern, eine wegweisende Klage vor dem Competition Appeal Tribunal gegen den führenden PC-Gaming-Plattformbetreiber Valve in Bezug auf dessen Spieleplattform Steam ein.
Gemäß BBC behauptet Vicki Shotbolt: „Valve manipuliert den Markt und nutzt die Spieler aus Großbritannien aus“. Sie verklagt Valve in Zusammenarbeit mit der Kanzlei Milberg London LLP. Die Forderungen belaufen sich auf 656 Millionen Pfund (ca. 779 Millionen Euro). Bei Erfolg rechnen die Kläger mit rund 55 Euro Entschädigung pro betroffener Person. Shotbolt erklärt auf StamYouOweUs:
„Wir sind der Meinung, dass die Valve Corporation gegen das Wettbewerbsrecht verstößt, indem sie Preisbeschränkungen für auf Steam verkaufte Spiele auferlegt, die Möglichkeit der Spieler einschränkt, Zusatzinhalte über andere Plattformen zu erwerben, und eine überhöhte Provision für auf Steam veröffentlichte Spiele verlangt, was zu überhöhten Preisen für die Verbraucher führt.“
Vorwürfe beziehen sich auf Geschäftspraktiken
Im Zentrum der Klage gegen Valve stehen mehrere Vorwürfe, die sich auf die Geschäftspraktiken beziehen. Einer der Hauptvorwürfe ist die sogenannte Preisparitätsklausel. Diese zwingt Spieleentwickler und Publisher dazu, ihre Spiele auf keiner anderen Plattform günstiger anzubieten als auf Steam. Dies schränkt die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher ein und verhindert den Wettbewerb.
Ein weiterer Vorwurf betrifft die Kopplung von Zusatzinhalten. Valve soll Spieleentwickler dazu nötigen, dass Zusatzinhalte ausschließlich über Steam erworben werden können. Dies schränkt den Wettbewerb weiter ein und führt zu höheren Preisen für die Verbraucher.
Ein weiterer zentraler Punkt der Klage ist die Provision, die Valve von den Spieleentwicklern verlangt. Diese soll bis zu 30 Prozent betragen, was laut den Klägern zu überhöhten Preisen für die Endverbraucher führt. Die Verbraucherschützer argumentieren, dass diese Praxis seit mindestens sechs Jahren besteht und Millionen von britischen Spielern betrifft.
Gemäß Shotbolt bedeuten diese 30 Prozent, dass die Spieler „für den Kauf von PC-Spielen und Zusatzinhalten zu viel bezahlen“. Shotbolt hat Valve bereits zuvor beschuldigt, gegen das britische Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben, und hofft, „den Leuten das zurückzugeben, was ihnen zusteht“.
Sollte die Klage gegen Valve erfolgreich sein, könnten britische Verbraucher, die auf Steam entweder ein Spiel oder „zusätzliche Spielinhalte“ gekauft haben, eine Entschädigung erhalten. Dies würde nicht nur eine minimale finanzielle Entlastung für die betroffenen Nutzer bedeuten, sondern auch den Wettbewerb auf dem PC-Spielemarkt fördern. Eine erste Anhörung ist für kommende Woche vor dem Competition Appeal Tribunal in London angesetzt.