Jemand spielt auf einer Spielekonsole
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Bildquelle: StockCake

Nintendo verklagt Emulator-Spieler: rechtliche Konsequenzen für EveryGameGuru

Nintendo verklagt den bekannten Streamer "EveryGameGuru" und setzt ein klares Zeichen gegen Raubkopien und Emulatoren.

Nintendo geht erneut juristisch gegen Raubkopien und deren Verwendung in der Gaming-Community vor. Der japanische Konzern hat Klage gegen Jesse Keighin, auch bekannt als „EveryGameGuru“, eingereicht. Keighin soll mehrere unveröffentlichte Spiele von Nintendo mit Emulatoren gestreamt und damit die gesetzlichen Grenzen überschritten haben.

Nintendo verklagt Emulator-Spieler: Wie alles begann

Der japanische Spieleriese Nintendo zieht wieder einmal die Daumenschrauben an und schickt seine Anwälte los. Mit einer Klage gegen den bekannten Content-Ersteller Jesse „EveryGameGuru“ Keighin will das Unternehmen ein deutliches Zeichen gegen die unerlaubte Nutzung von Emulatoren setzen.

Nintendo verklagt den Emulator-Spieler "EveryGameGuru".
Der Spielegigant verklagt den Emulator-Spieler „EveryGameGuru“.

Der Streit entzündete sich an Keighins öffentlichen Streams. Der Content Creator zeigte auf seinen Kanälen unveröffentlichte Nintendo-Spiele, die er über den Emulator Yuzu abspielte. Damit verstieß er gleich mehrfach gegen geltendes Recht. Die Spiele waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Markt erhältlich und besonders geschützt.

Um die Nintendo-Spiele auf dem Emulator zum Laufen zu bringen, verwendete Keighin spezielle Entschlüsselungscodes. Diese Codes umgehen die eingebauten Schutzmaßnahmen der Nintendo Switch. Der Emulator ermöglicht so die Nutzung der Spiele ohne das Original. Diese Umgehung stellt nach US-Recht einen Verstoß gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) dar.

Von der Warnung zur Klage

Nintendo betont, dass Keighin die Abmahnungen nicht nur ignoriert, sondern sich sogar über die Maßnahmen des Unternehmens lustig gemacht habe. Laut Klageschrift ließ er Nintendo wissen, dass er über Tausende von „Brenner“-Kanälen verfüge, auf denen er weiterhin illegal streamen könne. Diese öffentliche Missachtung führte schließlich dazu, dass Nintendo zu strengeren Maßnahmen griff und den Emulator-Spieler verklagt hat. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.

Der YouTube-Kanal von EveryGameGuru wurde bereits von Nintendo geschlossen.
Der YouTube-Kanal von EveryGameGuru wurde bereits geschlossen.

Neben dem Vertrieb von Raubkopien soll Keighin über die Plattform CashApp Einnahmen aus diesen Aktivitäten generiert haben. Dies zeige, dass Keighin die Spiele nicht nur für sich selbst gespielt habe, sondern damit auch Gewinne erzielen wollte – ein Umstand, der Nintendo zusätzlich alarmierte und die Klage begründete.

Eine klare Botschaft an die Gamer-Community

Emulatoren spielen seit langem eine oft umstrittene Rolle im Gaming-Bereich. Sie ermöglichen das Spielen von Videospielen auf anderen Geräten, aber die Art und Weise, wie Emulatoren auf technische Schutzmaßnahmen zugreifen, ist oft rechtlich schwierig. Für Nintendo sind Emulatoren wie „Yuzu“ und „Ryujinx“ ein Dorn im Auge, da sie die Verschlüsselung der Switch-Spiele umgehen und so die Nutzung von Raubkopien fördern.

Emulatoren sind für Nintendo ein rotes Tuch
Emulatoren sind für Nintendo ein rotes Tuch

Nintendo verfolgt diesen Fall als „Präzedenzfall mit abschreckender Wirkung“ und zeigt damit einmal mehr, wie ernst das Unternehmen das Thema Urheberrecht nimmt. Zusätzlich sendet der Spielegigant mit der Klage eine klare Botschaft an die gesamte Gamer- und Emulator-Community.

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Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.