Geschäftsmann zeigt auf Notebook mit Netflix-Logo
Geschäftsmann zeigt auf Notebook mit Netflix-Logo
Bildquelle: AndrewLozovyi, Lizenz

Netflix: Warum Microsoft den Streamingdienst bald kaufen könnte

Seit Satya Nadella CEO von Microsoft ist, hat der Konzern schon viele Unternehmen geschluckt. Nun liegt Netflix auf dem Servierteller.

Minecraft, LinkedIn, Nuance und Activision Blizzard – was haben sie alle gemeinsam? Richtig, sie stehen auf der Einkaufsliste von Microsoft. Und auch wenn der letzte Deal noch nicht in trockenen Tüchern ist, keimen bereits Gerüchte auf, dass Netflix der nächste Übernahmekandidat sein könnte. Die Ziele der beiden Unternehmen passen jedenfalls hervorragend zusammen.

Microsoft auf Shoppingtour: Netflix als potenzieller Übernahmekandidat

Satya Nadella, der CEO von Microsoft, hat den Softwarekonzern seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 gehörig umgekrempelt. Dazu gehörten auch so einige teure Einkäufe, durch die sich das Unternehmen mitunter Zugang zu neuen Technologien verschaffte. Das Portfolio an angebotenen Leistungen erweiterte sich infolgedessen ebenfalls.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, könnte Netflix als nächster Kandidat auf der Einkaufsliste des Redmonder Softwaregiganten erscheinen. Schon jetzt herrscht eine enge Verbindung zwischen den beiden Unternehmen. Diese besteht nicht nur aus einer Werbepartnerschaft. Auch der Microsoft-Präsident Brad Smith sitzt zugleich im Vorstand von Netflix.

Finanziellen Rückhalt könnte der Streamingdienst ohnehin gebrauchen. Das lässt sich zumindest aus den zuletzt umgesetzten Maßnahmen ableiten, die allesamt einen recht unbeholfenen Eindruck hinterlassen.

Eine Übernahme würde zu Streaming-Ambitionen von Microsoft passen

Dem Bericht von Reuters zufolge sei eine Übernahme nicht nur strategisch sinnvoll, sondern ließe sich auch den Wettbewerbshütern in Washington und Brüssel besser verkaufen. Ganz im Gegensatz zum Kauf von Activision Blizzard, der für Microsoft derzeit scheinbar nicht so locker über die Bühne geht, wie sich der Konzern erhofft hatte.

Sowohl Netflix als auch der Redmonder Softwaregigant haben aktuell ambitionierte Pläne im Gamingbereich. Beide zielen auf das Streaming von Videospielen auf verschiedenen Endgeräten – Cloud-Gaming. Das, woran Google mit Stadia bereits gescheitert ist. Abgesehen von einer schnellen Internetverbindung gibt es dabei keine hohen Anforderungen an die Hardware.

Netflix wäre nochmals deutlich teurer als Activision Blizzard

Das Satya Nadella bereit ist, mutige Schritte zu gehen, konnte man bereits an vergangenen Übernahmen erkennen. Für 2,5 Milliarden Dollar hat Microsoft den Entwickler von Minecraft geschluckt – ein voller Erfolg. LinkedIn ließ sich der Konzern 26 Milliarden US-Dollar kosten. Und auch für Nuance, einen Entwickler für Spracherkennung und künstliche Intelligenz, gab das Unternehmen 20 Milliarden Dollar aus.

Die teuerste Übernahme auf Microsofts Shoppingtour ist bisher diejenige von Activision Blizzard. Der Spieleentwickler wurde mit 69 Milliarden US-Dollar bewertet. Und auch wenn Netflix mit einem Aufschlag von 30 % wahrscheinlich fast 190 Milliarden Dollar kosten würde, ist es angesichts der gemeinsamen Ziele nicht unwahrscheinlich, dass Satya Nadella einen solchen Deal eingeht.

Verheben würde sich der Softwaregigant dabei vermutlich nicht. Schließlich ist Microsoft mit 1,8 Billionen Dollar etwa 13 Mal so viel wert wie Netflix.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.