Die beliebten P2P-Programme uTorrent, TransmissionTorrent und qBittorrent löscht der Windows Defender allesamt als unerwünschte Software.
Die beliebten P2P-Programme uTorrent, TransmissionTorrent und qBittorrent werden mittlerweile allesamt von Microsofts Windows Defender als risikobehaftete Schadsoftware erkannt. Windows 10 entfernt diese nach ihrer Entdeckung automatisch.
Windows Defender löscht uTorrent, TransmissionTorrent & qBittorrent
uTorrent und den Open Source Konkurrenten qBittorrent hat es mal wieder erwischt. Zahlreichen Berichten im Web zufolge kategorisiert Windows 10 die Programme als potentiell unerwünschte Software oder sogar als Risiko-Programme bzw. als waschechte Schadsoftware. Dazu kommt das eher unbekannte TransmissionTorrent, welches ebenfalls deinstalliert wird, um dieser „Bedrohung“ habhaft zu werden.
In den vergangenen Jahren ist es schon häufiger vorgekommen, dass P2P-Programme von Antiviren-Lösungen als bösartige Schadsoftware einsortiert wurden. Das Problem tritt offenkundig immer mal wieder auf. Beim aktuellen Test von VirusTotal schlagen bei uTorrent die Antiviren-Programme von AVG, CrowdStrike Falcon, Cynet, eGambit, Fortinet, K7AntiVirus, Malwarebytes, Rising und Sophos an. Übrigens mit völlig verschiedenen Fehlermeldungen. Dennoch nutzen etwa zwei Drittel aller Filesharer uTorrent als P2P-Programm.
Programme führen angeblich ein gefährliches Eigenleben
Für Microsoft ist uTorrent seit Jahren nichts weiter als eine potentially unwanted application (kurz: PUA). Das bedeutet eventuell unerwünschte Software, weil sie angeblich ein Eigenleben führen soll, was die Sicherheit des Nutzers gefährden könnte. qBitTorrent, die Open Source Alternative, wird jetzt auch vom Windows Defender automatisch gekilled. Angeblich beinhalte das Programm ein unerwünschtes Verhalten, teilt man den verdutzten Nutzern nach der Entfernung mit. Der Aufschrei in diversen Foren und sozialen Netzwerken fiel entsprechend laut aus.
Wie die Kollegen von TorrentFreak berichten, hat Microsoft sogar derartige Programme ganz offiziell in ihre Liste unerwünschter Applikationen aufgenommen. Da qBitTorrent bei VirusTotal fast komplett als unauffällig beurteilt wird, sieht es so aus, als wenn Microsoft solche Programme schlichtweg unterdrücken will.
Diese Produktpolitik ist an sich nichts Neues. Zu den Opfern gehört seit letzten Sommer auch der überaus nützliche CCleaner, der ebenfalls als PUA deklariert wurde. Microsoft stört sich daran, dass man damit die Registry ihres Betriebssystems aufräumen kann. An so viel Kontrolle aufseiten der Anwender ist Microsoft wohl nicht interessiert. Man sollte den Kunden die Wahl der zu nutzenden Tools überlassen. Das gilt auch, obwohl es schon mal vorgekommen ist, dass User ihr Windows damit nachhaltig beschädigt haben. Doch wie will man bitte mithilfe von uTorrent Schaden am eigenen Betriebssystem anrichten?
Wie kann ich die P2P-Software trotzdem benutzen?
Wer eine Löschung verhindern will, muss den Schutz vor unerwünschter Software beim Windows Defender vorher abschalten.
Alternativ könnte man beispielsweise uTorrent Web nutzen, doch die meisten Anwender arbeiten lieber mit einem eigenenständigen Client.
Auf unbekanntere Programme auszuweichen ist möglicherweise nur von kurzer Dauer von Erfolg gekrönt, sollte Microsoft auch diese in ihre Sperr-Liste aufnehmen.
Und nicht vergessen: Wer Filesharing betreibt, sollte unbedingt zuvor zur Abwehr möglicher Abmahnungen einen VPN-Anbieter seiner Wahl aktivieren.
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