Mit einem Gerichtsurteil aus Portugal soll Telegram dazu gezwungen werden, dutzende gegen Urheberrecht verstoßende Kanäle zu schließen.
Ein Gericht in Portugal hat Telegram angewiesen, den Zugang zu mehr als einem Dutzend Kanälen zu sperren, die wiederholt gegen Urheberrecht verstoßen haben. Die richterliche Verfügung wurde allerdings ohne Anhörung von Telegram erlassen.
Denn das Gericht in Lissabon war auch mit Hilfe der Botschaft nicht in der Lage, das Unternehmen über seine Firmenadresse in Dubai zu erreichen. Die Rechteinhaber zeigten sich trotzdem zufrieden mit der einstweiligen Verfügung.
Kanäle mit illegalen Inhalten müssen per Gerichtsbeschluss geschlossen werden
Gleich ein Dutzend Kanäle muss der bei vielen beliebte Telegram-Messengers wegen der Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte schließen. So hat es aktuell ein Gericht in Portugal beschlossen.
Das Gericht räumt zwar ein, mit dieser Maßnahme kein optimales Ergebnis erzielen zu können. Man ist allerdings auch der Meinung, diese Verfügung sei besser als weiterhin nichts zu tun. Die Motion Picture Association teilt diese Meinung und zeigt sich sehr zufrieden mit dem Urteil aus Portugal.
Hollywood sieht Urheberrechtsverletzungen als einen der größten Wachstumstreiber von Telegram
Nicht nur der Motion Picture Association (MPA) ist Telegram schon länger ein Dorn im Auge. Immer öfter wird darauf hingewiesen, dass der bei vielen beliebte Messenger vermehrt von Cyberkriminellen als Werkzeug eingesetzt wird.
Telegram wird von einigen Usern auch als Möglichkeit genutzt, um auf raubkopierte Inhalte zuzugreifen. Infolgedessen kritisierten die Recording Industry Association of America (RIAA) und die Motion Picture Association (MPA) in der Vergangenheit den Messenger-Service, der auch auf der Piraterie-Beobachtungsliste der EU steht.
Tarnkappe.info – LOC
Die MPA macht sich seit längerem dafür stark, den Messenger von Pavel Durov endlich auf die schwarze Liste der berüchtigten Raubkopier-Boards zu setzen.
Einer der Wachstumstreiber bei Telegram ist ganz klar das Vorhandensein von urheberrechtlich geschützten Inhalten auf der Plattform. Die Anonymität der Uploader wird geschützt und der Konsum von Medien ist einfach und bequem. Das erleichtert die Verbreitung von Urheberrechts verletzenden Inhalten und treibt sie absichtlich oder zufällig in die Höhe.
torrentfreak.com
Auch Verlagshäuser haben bereits erfolgreich geklagt
Erst vor kurzem konnten laut Torrentfreak Rechteinhaber vor einem Gericht in Portugal einen weiteren Sieg gegen Telegram für sich verzeichnen. Gegenstand der Verhandlung waren diesmal über 17 Kanäle, welche sich auf die Verbreitung von Filmen, Fernsehsendungen, Zeitungen und Magazinen fokussiert hatten.
Es kommt in letzter Zeit immer öfter zu erfolgreichen Urteilen gegen Piraterie auf Telegram. Wir dürfen mehr als nur gespannt sein, wie Pavel Durov mit diesen Vorwürfen und sich anhäufenden Gerichtsurteilen gegen seinen Messenger in Zukunft umgehen wird.
Denn eines ist klar. So schnell lassen sich Piraten nicht unterkriegen. Sobald ein Kanal zugemacht wird, werden bald darauf zwei neue auftauchen.
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