Deutsche Internetprovider sperren Romslab wegen Urheberrechtsverletzungen. Vieles deutet darauf hin, dass Nintendo dahinter stecken könnte.
Die beliebte Webseite Romslab, auf der Nutzer Links zu Raubkopien von Spielen und Emulatoren wie Yuzu und Ryujinx finden konnten, ist in Deutschland nicht mehr erreichbar. Die großen Internetprovider haben die Domain auf ihre Sperrlisten gesetzt und den Zugang für ihre Kunden gesperrt. Doch wer steckt hinter der Klage, die zur Sperrung führte? Vieles deutet auf den japanischen Videospielriesen Nintendo hin.
Deutsche ISPs sperren Romslab
In den letzten Jahren haben sich Internetprovider freiwillig darauf geeinigt, bestimmte Webseiten mit urheberrechtsverletzenden Inhalten für ihre Kunden zu sperren. Über die Clearingstelle Urheberrecht im Internet (CUII) können Rechteinhaber wie Verlage, Musiklabels oder Spieleentwickler eine Überprüfung solcher Domains beantragen. Nach eingehender Prüfung können die Provider dann den Zugang zu umstrittenen Seiten wie z.B. Romslab sperren.
Die freiwillige Selbstkontrolle der Internetanbieter zur Schließung von Piratenseiten und illegalen Streaming-Portalen gibt es bereits seit 2019. Damals hatten sich Anbieter wie die Telekom, Vodafone und viele andere darauf geeinigt, Seiten mit offensichtlichen Rechtsverstößen in Eigenregie zu sperren. Die CUII prüft Beschwerden und spricht Sperrempfehlungen aus.
Im Fall Romslab fehlt zwar der Name des klagenden Unternehmens in den offiziellen Dokumenten. Es gibt jedoch zahlreiche Indizien, die auf Nintendo als Urheber der Klage hindeuten. So bezieht sich die Entscheidung auf Verstöße gegen ein ausländisches Urheberrechtsgesetz, das dem japanischen auffallend ähnlich ist. Außerdem wurden bereits zuvor andere Seiten mit Raubkopien von Nintendo-Titeln von deutschen Providern gesperrt.
Strenge Prüfung vor Aufnahme in die Verbotsliste
Damit eine Website auf die Sperrliste kommt, reicht es nicht aus, dass dort gelegentlich lizenzpflichtige Inhalte geteilt werden. Vielmehr muss die Piraterie ein Hauptbestandteil der Plattform sein. Die Betreiber müssen systematisch Urheberrechtsverletzungen begehen oder unterstützen. Nach diesem strengen Maßstab entschieden deutsche ISPs, Romslab zu sperren.
Weitere Hinweise auf ein Vorgehen von Nintendo gibt es aus anderen Ländern. So wurde Romslab in Italien auf Betreiben des Konsolenherstellers bereits gesperrt und auch in Spanien gingen die Behörden gegen die Seite vor. In den sozialen Medien haben Plattformen wie Twitter zudem Accounts im Umfeld von Romslab nach Urheberrechtshinweisen gelöscht. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Romslab ist bereits die neunzehnte Website, die auf der Sperrliste der deutschen Provider steht. Neben dem Spieleportal befinden sich auch bekannte Streaming und Piraten-Seiten wie Kinox.to, SerienJunkies oder canna.to auf der Liste. Dies zeigt, dass die Provider die Selbstverpflichtung ernst nehmen und durchaus bereit sind, stark besuchte Seiten zu sperren.
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