Billigtarif ohne Werbung
Billigtarif ohne Werbung
Bildquelle: ChatGPT

Streaming-Portale mit Billigtarif ohne Werbung, aber wie?

Billigtarif ohne Werbung? Manche Nutzer bezahlen bei Streaming-Anbietern das Minimum und kriegen trotzdem keine Werbung zu Gesicht.

Die Streamingdienste haben ihre Tarifangebote in den letzten Jahren so stark ausgebaut und verteuert, dass kaum noch jemand den Überblick hat. Mehr Werbung, geringere Auflösung und das bei höheren Preisen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem Nutzer für sich entscheiden, das Spiel nicht mehr mitzuspielen. Genau dort setzt eine Nutzungsform an, die sich immer weiter durchsetzt. Dabei handelt es sich nicht um klassische Raubkopien. Es ist lediglich ein Ausweichen auf Modelle, die die Anbieter selbst immer unattraktiver gemacht haben. Die Kunden setzen auf Tricks, womit man einen Billigtarif ohne Werbung genießen kann.

Tarifpolitik der Streaming-Anbieter als Ursache

Viele haben die Grundlage dafür längst im Alltag. Amazon Prime Video ist beispielsweise seit Jahren im Versand-Abonnement, ohne dass man es bewusst nutzt. Wenn der Zugang ohnehin vorhanden ist, wirkt ein teurer weil werbefreier Tarif wenig sinnvoll. Vor allem, wenn die Werbung mit geringem Aufwand verschwinden lassen kann. Diese Situation haben die Dienste nicht den Nutzern, sondern zum Großteil ihrer eigenen Tarifpolitik zu verdanken.

Werbung im günstigsten Tarif bei Paramount+

Ein Beispiel dafür ist Paramount+. Der Dienst bietet inzwischen selbst einen günstigen Tarif mit Werbung an, sowohl direkt als auch als Channel bei Sky oder Amazon Prime Video. Wer ohnehin ein Prime-Abo besitzt, nimmt den Channel einfach dazu. Am Ergebnis ändert das nichts. Die Werbung bleibt Bestandteil des Tarifs. Hier zeigt sich besonders deutlich, wie schnell Nutzer solche Konstruktionen umgehen, sobald Anbieter beginnen, ihre Inhalte künstlich zu zerlegen und Komfortfunktionen extra zu berechnen.

Disney+ on fire – Streaming mit Billigtarif ohne Werbung.

… und bei Disney+ und Netflix

Auch Disney+ folgt inzwischen diesem Kurs. Der günstige Tarif beinhaltet Werbung und teilweise verzögerte Veröffentlichungen und rückt den Dienst somit wieder näher an ein lineares Modell heran. Dass sich viele Nutzer davon eher abwenden als sich daran anzupassen, überrascht nicht.

Auch Netflix zeigt, wie schnell ein günstiges Angebot unattraktiv werden kann. Es gibt weniger Geräte, eine geringere Qualität und dafür mehr Werbung. Das ist ein idealer Einstiegspunkt für alle, die eine pragmatische Lösung suchen.

So werden aus günstigen Tarifen fast Premium-Varianten

Tools wie StreamFab und der PlayerFab lösen das gleiche Problem auf unterschiedliche Weise. StreamFab lädt die Folgen direkt beim Anbieter herunter und speichert sie lokal. Viele verschieben das Material später in das Verzeichnis von Plex oder Jellyfin. Sie schauen sich ihre Fernsehserien wie eine eigene Sammlung an. Also ohne Unterbrechungen und ohne Einblendungen, die der günstige Tarif eigentlich vorsieht.

Billigtarif ohne Werbung: PlayerFab spielt ab, StreamFab rippt

PlayerFab geht den direkteren Weg. Der Player streamt weiterhin über Prime Video oder Netflix, lädt die einzelnen Abschnitte vor und spielt sie über die eigene Oberfläche ab. Nutzerberichte und Tests weisen darauf hin, dass das Tool dabei die Werbung automatisch überspringt und somit ausblendet. Die Werbung ist zwar weiterhin technisch gesehen vorhanden, das Tool macht sie aber unsichtbar.

Paramount+

Ganz ohne Einschränkungen geht es jedoch nicht. PlayerFab ist nur für Windows und macOS verfügbar. Um den Dienst am Fernseher zu nutzen, benötigt man einen Mini-PC oder einen älteren Laptop mit HDMI-Anschluss. Das ist für einige Nutzer machbar, für andere ist diese Lösung eher unpraktisch. Praktischer wird es beim Download der einzelnen Folgen. StreamFab rippt die Episoden und danach läuft alles über Plex oder Jellyfin. Diese beiden Apps gibt es nahezu überall, vom Smart-TV über Tablet-PCs bis zur Spielkonsole. Die Wiedergabe funktioniert ohne zusätzliche Hardware am Fernseher, sofern die Dateien irgendwo gespeichert sind, zum Beispiel auf einem NAS.

Zwei Wege führen zum gleichen Ziel

Die einen nutzen StreamFab, Plex oder Jellyfin, um sich aus ihrem laufenden Abo eine eigene Mediathek aufzubauen. Die anderen nutzen PlayerFab, um störende Stellen bereits beim Streamen verschwinden zu lassen. Beide Wege führen zum gleichen Ergebnis. Im Resultat haben wir einen Werbetarif, der praktisch keiner mehr ist. Dieser Zustand ist nicht aus Trotz entstanden, sondern resultiert aus einem überfrachteten Tarifmodell, das die Nutzer immer weiter in die Ecke drängt.

Hinzu kommt, dass viele Zuschauer bereits mehrere Abonnements gleichzeitig besitzen. Amazon Prime für den Versand, Netflix für eine Serie, Disney+ für bestimmte Filme und vielleicht noch Paramount+ als Channel. Die Kosten stapeln sich, während die Leistung der Anbieter immer geringer wird. Man könnte auch sagen: Wer sich für den günstigsten Tarif entscheidet und dabei die Werbung technisch ausblendet, handelt nicht rebellisch, sondern schlichtweg vernünftig.

Weg mit der Werbung, ab in den Mülleimer!

Wann werden die Anbieter auf das Rippen aufmerksam?

Nicht Plex oder Jellyfin sind das Problem. Die eigenen Server laufen sauber und unauffällig. Der kritische Punkt liegt beim Rippen selbst. StreamFab holt sich das Material der Folgen direkt vom Online-Dienst. Wer das übertreibt und im Werbetarif ganze Staffeln in kurzer Zeit lädt, fällt irgendwann auf. Nutzer berichten von Warn-E-Mails, die Amazon in solchen Fällen verschickt, wenn das Nutzungsverhalten nicht mehr zum Werbetarif passt.

Bei PlayerFab verhält es sich ähnlich. Der Player greift ebenfalls direkt auf den Anbieter zu. Wer ihn gelegentlich nutzt, bleibt unsichtbar. Wer jedoch regelmäßig im Werbetarif werbefrei schaut, erzeugt ein Verhalten, das sich deutlich von dem echter Werbekunden unterscheidet. Dass die Anbieter darauf reagieren, hat weniger mit Moral zu tun als mit ihrer eigenen Kalkulation.

Was man sich erlauben kann

Im Alltag spielt das kaum eine Rolle. Solche Tools kann man durchaus häufiger nutzen, solange sich daraus kein Dauermuster entwickelt. Viele greifen darauf zurück, wenn eine neue Staffel ihrer Lieblingsserie erscheint und sie diese in Ruhe sehen möchten. Wenn bald die zweite Staffel von „Fallout” startet und man sich einen Abend dafür freihält, ist das kein Problem. Auch mehrere solcher Abende bleiben unauffällig. Erst wenn der Werbetarif dauerhaft wie ein werbefreies Paket genutzt wird, fällt das irgendwann auf. Nutzerberichte deuten darauf hin, dass vor allem extreme Downloadmengen oder eine dauerhaft gleichförmige Nutzung auffallen. Wer die Episoden rippen will, sollte das besser nicht am Stück tun.

Eine Situation, die die Anbieter selbst geschaffen haben

So entsteht ein neues Modell des Streamens im Verborgenen. Die Nutzung vom Billigtarif ohne Werbung. Kein Filesharing, keine bekannten Raubkopien. Es gibt nichts, was sofort auffällt. Es ist ein laufendes Abo, das Tool nebst dem Player, der die Lücken nutzt und eine Sammlung, die am Ende auf dem eigenen Server liegt. Für die Dienste wirkt der Nutzer wie ein gewöhnlicher Kunde.

In Wahrheit haben die Streaming-Anbieter durch ihre Gier jedoch eine Situation geschaffen, in der die Nutzer Wege finden, die Grenzen ihrer Tarife auszuräumen. Wer immer mehr Werbung einsetzt, immer mehr Funktionen auslagert und gleichzeitig die Preise erhöht, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Kundschaft beginnt, eigene Lösungen zu entwickeln.