Das Remote Streaming bei Plex wird kostenpflichtig, doch man kann die Vorgaben umgehen. Damit setzt man die Ankündigung aus dem Frühjahr um.
Plex stellt den Fernzugriff um. Wer unterwegs auf den eigenen Server zugreifen möchte, muss dafür künftig ein kostenpflichtiges Modell in Anspruch nehmen. Der Betrieb im heimischen Netz bleibt davon unberührt, wie man schon im Frühjahr im eigenen Blog bekannt gab. Der lebenslange Zugriff mit dem Plex Pass schlägt mit stolzen 249.99 Dollar zu Buche. Das Abo gibt es aber auch auf jährlicher ($69.99) und auf monatlicher Basis ($6.99).
Was sich bei Plex ändert
Der frühere Fernzugriff funktionierte automatisch. Dieser Weg ist jetzt eingeschränkt. Wer von außen auf seinen Server zugreifen möchte, muss den neuen Vorgaben folgen.
Im heimischen Netzwerk bleibt die alte Logik bestehen. Plex unterscheidet weiterhin zwischen privaten und externen Bereichen. Eine Anfrage gilt als lokal, wenn sie aus derselben Umgebung kommt.
Warum Tailscale vieles unverändert lässt
Die Software Tailscale legt ein eigenes Netz über die Geräte. Ein Telefon unterwegs und ein Rechner zu Hause landen so in derselben privaten Umgebung. Plex behandelt den Zugriff folglich so, wie es im Heimnetz vorgesehen ist.
Für Nutzer hinter CG-NAT ist das oft der einzige verlässliche Weg. Ohne öffentliche Adresse bleibt die klassische Weiterleitung ausgeschlossen. Tailscale umgeht dieses Hindernis und bringt alle Geräte in eine gemeinsame Struktur.
Tailscale Funnel verhält sich anders. Funnel veröffentlicht einen Dienst nach außen. Plex stuft den Zugriff dann nicht mehr als privat, sondern als reguläre Verbindung aus dem Internet ein. Für den täglichen Betrieb ist daher das direkte Tailnet die bessere Wahl.
Ein zweiter Weg führt über die Fritzbox
Die Fritzbox kann denselben privaten Zugang aufbauen. Aktuelle Modelle richten einen eigenen WireGuard-Tunnel ein. Geräte unterwegs erhalten eine Adresse aus dem Heimnetz und verhalten sich so, wie es Plex erwartet. Der Zugriff bleibt lokal, der Server reagiert entsprechend und die Nutzung der Medien bleibt kostenlos.
Dieser Weg eignet sich für alle, die keinen zusätzlichen Dienst einsetzen möchten, aber eine stabile Verbindung ins eigene Netz benötigen.
Warum große Raubkopier-Server jetzt leichter auffallen
Die neue Struktur hat eine technische Nebenwirkung. Sie betrifft Server, auf denen fremde Nutzer sehr große Sammlungen abrufen. Diese Systeme können nicht im privaten Verbund arbeiten. Ihre Nutzer kommen aus vielen verschiedenen Netzen.
Da der einst freie Fernzugriff entfällt, laufen alle externen Anfragen über die Infrastruktur von Plex. Dadurch entsteht ein abrufbares Bild. Es gibt viele Konten, viele Geräte, unterschiedliche Regionen und deutlich mehr externe Streams, als in einem Haushalt üblich wären. Ob Plex diese Daten auswertet, ist unklar. Die Sichtbarkeit solcher Installationen ist dennoch größer als zuvor.
Anpassungen für einen stabilen Betrieb
Manche Apps wählen automatisch den offiziellen Weg, obwohl ein lokaler Zugang möglich wäre. Das betrifft vor allem mobile Geräte. In vielen Fällen hilft es, die eigene Tailscale-Adresse in den Plex-Einstellungen einzutragen und damit den lokalen Zugriff in der App zu erzwingen.
Jellyfin als Alternative zu Plex
Der Mediaserver Jellyfin läuft vollständig im eigenen Netz und verzichtet auf Abomodelle. Der Zugriff über ein VPN* oder Tailscale funktioniert ohne zusätzliche Schritte.
Die Katalogisierung unterscheidet sich jedoch spürbar. In vielen Fällen wirkt sie weniger sauber und manche Abläufe fühlen sich nicht so abgestimmt an wie bei Plex. Für einige Nutzer ist das kein Hindernis, andere bemerken es deutlicher. Dennoch bleibt Jellyfin eine solide Option für alle, die ihre Umgebung unabhängig von äußeren Vorgaben betreiben möchten. Jede Menge Geld kann man dabei auch noch sparen.
Fazit: Plex verändert den Fernzugriff
Nutzer, die unterwegs über die Plex-Infrastruktur streamen, werden sich künftig an die neuen Modelle richten. Wer Plex in ein privates Netz eingebettet hat, bemerkt davon wenig.
Tailscale gewährleistet den gewohnten Zugriff. Der WireGuard-Tunnel der Fritzbox erfüllt denselben Zweck. Solange der Weg nicht über die offiziellen Server von Plex führt, bleibt der Alltag weitgehend unverändert.
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