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Markt für E-Books stagniert, Preise steigen trotzdem

Laut einer aktuellen Hochrechnung stagniert der Markt für E-Books weiterhin nahezu. Die Preise sind allerdings im Vergleich leicht gestiegen.

Laut einer aktuellen Umfrage der GfK stagniert der Markt für E-Books in Deutschland. Die Preise haben die Verlage im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent angehoben. Zwar sind die Umsatzzahlen in der ersten Jahreshälfte 2019 um 1 % angestiegen, im gleichen Zeitraum fiel der Umsatz aber um 2,3 %. Auch die Anzahl der Käufer stieg um nur 0,9 % an. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet die Eckdaten für E-Books alle drei Monate.

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Grafik: Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Wieder Flaute beim Thema E-Books. Das erste Halbjahr 2019 zeigt leichte Umsatzzuwächse und das, obwohl auch die Verlage an der Preisschraube gedreht haben. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr stieg der Umsatz an E-Books um exakt 1,0 Prozent. Das Preisniveau bewegte sich seit dem Jahr 2015 erstmals wieder nach oben, um 3,4 % um genau zu sein. Im Durchschnitt kostete im ersten Halbjahr 2019 ein E-Book 6,24 Euro.

E-Books wurden teurer, Markt stagniert

Laut der aktuellen Schätzungen der GfK haben zwar insgesamt in Deutschland mehr Menschen E-Books gekauft. Dafür kauften sie aber im Durchschnitt weniger Werke als zuvor. Von Januar bis Juni 2019 legten sich die 2,7 Millionen Personen im Durchschnitt 6 E-Books in ihren Warenkorb. Das waren immerhin 3,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum. So sank auch der Absatz der verkauften E-Books um 2,3 Prozent von 16,7 auf 16,3 Millionen Stück.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet in Kooperation mit GfK Entertainment vierteljährlich die Entwicklung auf dem E-Book-Markt. Die Hochrechnungen der E-Book-Absätze und -Umsätze stammen aus dem GfK Consumer Panel Media*Scope Buch mit insgesamt 20.000 Personen. Sie sollen nach eigenen Angaben für die deutsche Bevölkerung ab zehn Jahren repräsentativ sein, dies gilt für insgesamt für 67,1 Mio. Menschen. Erfasst werden alle Käufe einzelner E-Books ab einem Verkaufspreis von 0,49 Euro. Schul- und Fachbücher sind nicht Teil der Erhebung.

Käufer kritisieren anhaltend hohe Preise

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Geblieben ist die Kritik an der Preisgestaltung der meisten Verlage. Viele Leser können es einfach nicht einsehen, beinahe das gleiche für ein E-Book wie für ein gedrucktes Buch bezahlen zu müssen, obwohl die digitalen Werke nicht gedruckt oder verschickt werden müssen. Die Kosten für den Transfer und die E-Commerce Software ist lächerlich gering im Vergleich zu den üblichen Kosten für den Druck, Logistik und Lagerung gedruckter Bücher. Diesen Unterschied bei den Herstellungskosten geben die meisten Verlage aber nur ansatzweise weiter.

Mit Ausnahme von Tablet-PCs und größeren Smartphones haben sich zudem nur wenig reine E-Book Reader durchsetzen können. Während manche Anbieter wie Amazon weiterhin ihre Geräte veräußern, haben andere Hersteller wie beispielsweise Sony schon den Vertrieb ihrer E-Book Reader vor Jahren eingestellt. Schon im August 2014 gab Sony bekannt, dass man keine neuen eigenen Reader plant. Viele Anwender waren von dieser Entscheidung des Konzerns enttäuscht, weil man z.B. den Sony PRS-T1 und PRS-T2 rooten konnte.

Eine Teilschuld an der Misere trägt natürlich auch die anhaltende Online-Piraterie. Schon aufgrund der winzigen Größe der Werke ist es problemlos möglich, sich Belletristik und andere E-Books illegal im Internet zu beziehen. Die meisten digitalen Werke werden wohl per Sharehoster bezogen, gefolgt von P2P-Netzwerken, dem Usenet und direkten Downloads. Dazu gibt es allerdings keine Hochrechnungen.

Beitragsbild Fabiola Peñalba, thx! (unsplash licence)

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.