Klarnamenpflicht, Privacy Shield, Facebook, Max Schrems
Klarnamenpflicht, Privacy Shield, Facebook, Max Schrems

ÖVP-Minister Blümel: mit Klarnamenpflicht light gegen Hasskommentare

In Österreicht soll die Klarnamenpflicht light mittels einer Zwei-Faktor-Authentisierung realisiert werden, wie ÖVP-Minister Blümel vorschlug.

Aufgrund immer neuer Fälle von Hasspostings sieht sich die Regierung Österreichs in der Pflicht, mit konkreten Maßnahmen dagegen vorzugehen. In einem Regierungsvorschlag unterbreitet ÖVP-Medienminister Gernot Blümel die Idee der Einführung einer „Klarnamenpflicht light“, berichtet oe24.at.

Bereits im November, nach dem Gipfel gegen Hass im Netz, kündigte die österreichische Regierung ein „digitales Vermummungsverbot“ an, das ursprünglich ab dem 01. Juli 2019 in Kraft treten sollte.

Klarnamenpflicht light als Lösung?

Stieß das Gesetz noch auf harsche Kritik, Neos-Justizsprecherin Irmgard Griss erklärte beispielsweise, der Regierungsvorschlag wäre, „völlig inhaltsleer“, gehe doch aus den Aussagen der Regierungsparteien nicht hervor, wie ein „digitales Vermummungsverbot“ real umgesetzt werden soll, IT-Journalistin Ingrid Brodnig sah dadurch „bürgerliche Freiheiten stark eingeschränkt“, so gibt es derzeit einen weiteren Ansatz, den der „Klarnamenpflicht light“.

Pflicht zur Nutzung der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) mittels SMS

In dem von ÖVP-Medienminister Gernot Blümel geforderten Vorschlag steht eine Anmeldung der User in sozialen Netzwerken, wie Facebook, Twitter, Instagram oder Online-Foren mit echtem Vor- und Nachnamen, einschließlich Verifizierung über Handynummer, zur Debatte. Der daraufhin zugeschickte SMS-Code diene der künftigen Freischaltung der Nutzer. Das Vorhaben gestatte allerdings nach erfolgreicher Anmeldung auch ein anonymes Posten. Falls eine Anzeige vorliegt, könne man die Täter dann anhand ihrer Handynummer identifizieren.

Auch deutsche Politiker verschiedener Parteien haben schon ganz ähnliche Forderungen gestellt, um die Rechtsdurchsetzung im Internet zu erleichtern. Sie glauben auch, die Einführung einer Klarnamenpflicht würde alles verändern.

Beitragsbild Glen Carrie @ Unsplash, thx! (CC0 1.0)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.