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UnlockSwitch Kopier-Chip wird rund 37 Euro kosten

Die Flashcart UnlockSwitch ist offenbar kein Fake, erste Exemplare gingen bereits an YouTuber und andere Betatester.

Seit Aufkommen der ersten Gerüchte war unklar, ob es sich bei der Kopier-Hardware UnlockSwitch nicht um Abzocke handelt. Unbekannte hätten mit einem eigenen Produkt versuchen können, die wachsende Popularität der Flashcart MIG Switch auszunutzen. Doch den neuen Chip für die Spielkonsole Nintendo Switch gibt es wohl tatsächlich. Die UnlockSwitch soll laut erster Ankündigungen auf X (ehemals Twitter) 39 US-Dollar zuzüglich zu den üblichen Porto- und Verpackungsgebühren kosten. Das ist in der Tat einiges weniger als der Kopier-Chip der Konkurrenz.

Das Team der UnlockSwitch hat ernste Probleme

Ein paar Abzocker, die massenweise Werbung per E-Mail verschicken und sogar YouTuber für sich werben lassen, machen große Versprechungen, lassen sich bezahlen, um die Kunden dann im Regen stehen zu lassen. Über den Account bei X warnt das Team immer wieder vor Nachahmern, die von der neuen Welle der Flashcarts profitieren wollen.

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Beispiel einer Phishing-Mail, damit man bei der Fake-Seite einkauft!

Unbekannte nutzen dafür unter anderen einen Account bei Protonmail und den frechen Slogan „The real revolution“. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Es gibt auch immer neue Fake-Seiten wie beispielsweise unlockswitchstore.com, wo die zusätzliche Hardware allerdings mit fast 55 US-Dollar zu Buche schlägt. Auch dort soll man nichts erhalten, wenn man bezahlt hat. Die Original Website ist weiterhin unter unlockswitch.com erreichbar, allerdings ist dort bis auf ein Logo weiterhin nichts nichts zu sehen.

Zwischenzeitlich gab man bekannt, dass man die MIG Switch gehackt habe, um sie zu verbessern. Die Kollegen vom Blog wololo hingegen nehmen an, dass man größere Teile des Konkurrenz-Chips einfach nur übernommen hat, ohne die Verschlüsselung aufzuknacken. Die Flashcart UnlockSwitch soll nach eigenen Angaben zu 100% kompatibel mit allen Nintendo Switch Konsolen bis zur Version 18.0.0 sein. Den Nutzern wird es egal sein, wie das Ganze funktioniert, solange sie damit kostenlos Schwarzkopien spielen können.

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Wann ist die UnlockSwitch verfügbar?

Direkte wie unklare Antwort der Macher: bald. Mehr ist bis dato nicht bekannt. Doch bisher haben die Verantwortlichen ein bemerkenswertes Tempo hingelegt. Noch am 09. April gab man bekannt, dass die ersten Testchips in Produktion seien. Nun sind die Erweiterungen bereits bei den Testern angekommen. Der YouTuber NickMoses05 (siehe Video oben) gibt beim Unboxing allerdings bisher der MIG Switch klar den Vorzug. Doch die schwarze Hülle der UnlockSwitch hat es ihm offenkundig angetan.

Markt für gebrauchte Spiele gerät unter Druck

Unklar ist weiterhin auch, wie hoch die Gefahr ist, dass Nintendo den Account der Nutzer dieser beiden Erweiterungen sperrt, sobald man die Manipulation ihrer Geräte feststellt. Mit diesem Restrisiko in unbekannter Höhe müssen die Käufer wohl leben. Oder sie bleiben konsequent immer dann offline, sobald die Flashcart in der Switch steckt.

Problematisch wird es auch für den Gebrauchtmarkt. Sobald sich die Karten durchgesetzt haben, ist wohl kaum noch jemand bereit, die aktuellen Preise für gebrauchte Spiele zu bezahlen. Darauf haben auch schon erste YouTuber hingewiesen. Außerdem weiß man nie, ob es im Internet nicht eine Kopie exakt Deines Spieles gibt, womit Du Deinen Account bei Nintendo gefährden würdest. Aufgrund der beiden Flashcarts wird die Situation für Gamer nicht gerade einfacher, sondern exakt das Gegenteil ist der Fall.

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Einmal die UnlockSwitch in nackig, bitte! ;-)

MIG Switch: Online Store down

Ungünstig für den Vertrieb der MIG Switch ist auf jeden Fall, dass deren Seite momentan nicht erreichbar ist. Es gibt zwar einige Online-Shops, eine Webseite ist sogar in Deutsch. Doch vor der Testbestellung weiß man halt nicht, ob es sich dabei nicht vielleicht auch um Abzocke handelt.

Wie dem auch sei. Sollte migswitch.com längerfristig down bleiben, wird sich das für den Hersteller zweifellos negativ auswirken. Wir sind auf den weiteren Wettlauf der beiden Hersteller auf jeden Fall gespannt. Bei wichtigen Änderungen werden wir gerne erneut darüber berichten.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.