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Bildquelle: tekkenmods.com

Tekkenmods.com von Bandai Namco rechtlich bedroht

Bandai Namco scheint es mal wieder auf Tekken-Modder abgesehen zu haben. Die Fans sind wütend wegen der E-Mail an tekkenmods.com.

Bandai Namco ist unter Beschuss geraten, weil es Berichten zufolge eine Benachrichtigung über eine Rechtsverletzung an die Fanseite tekkenmods.com geschickt hat, die Mods u.v.m. für Tekken 8 hostet. Wenn die Benachrichtigung rechtmäßig ist, ist dies das jüngste Beispiel dafür, dass Bandai Namco gegen Mods in seinen Spielen vorgeht. Zuvor hatte das Unternehmen bereits Videos urheberrechtlich beanstandet, die ein modifiziertes Tekken-Gameplay zeigen.

Der Administrator der Website TekkenMods.com, Dennis Stanistan, hat heute einen Screenshot der E-Mail bei X (ehemals Twitter) veröffentlicht. Man fordert den Betreiber von TekkenMods.com auf, alle Tekken-bezogenen Bilder und Logos von der Webseite zu entfernen. Bandai Namco besitze alleine die Rechte daran, die Fans hätten das Material ungefragt öffentlich verfügbar gemacht.

TekkenMods.com nutzt ungefragt Material des Herstellers

Wir sind darauf aufmerksam geworden, dass Sie auf Ihrer Website tekkenmods.com urheberrechtlich geschützte Tekken-Bilder, -Logos oder andere sichtbare oder verborgene Texte verwenden, ohne zuvor eine schriftliche Genehmigung eingeholt zu haben„, heißt es in der E-Mail, die Dennis Stanistan bei X verbreitet hat. „Diese unerlaubte Nutzung des geistigen Eigentums von Bandai/Namco suggeriert fälschlicherweise, dass Ihre Website von Bandai/Namco gesponsert oder gebilligt wird. Diese Praxis verstößt gegen die exklusiven geistigen Eigentumsrechte von Bandai/Namco.

In der Nachricht fordert man den Admin dazu auf, alle diese Bilder und Logos zu entfernen. In der E-Mail geht es aber nur um eine URL, wo man den Bereich für eine Reina-Mod gespeichert hat. Stanistan fragt sich, warum nur dieser Bereich und nicht die komplette Seite TekkenMods.com erwähnt wird.

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Screenshot von tekkenmods.com (Ausschnitt).

Tekken-Fans schlagen zurück

In der Tekken-Community stößt der Schritt auf breite Kritik, da die Spieler frustriert sind, dass Bandai Namco scheinbar wieder einmal gegen Modder vorgeht. Im Tekken-Subreddit schreiben die Fans, dass sich Bandai Namco damit „selbst in den Fuß schießt„. Die Nachricht an tekkenmods.com sei zwar „enttäuschend aber durchaus nicht überraschend„.

Dies geschieht kurz nachdem Bandai Namco die Gaming-Community mit einem unpopulären Tekken 8-Update frustriert hat, bei dem man einen kostenpflichtigen Battle Pass nachträglich in das Spiel hinzugefügt hat. Zu dem Zeitpunkt hatte man das Spiel bereits seit zwei Monaten ohne zusätzliche Kosten verkauft. Der Schritt war so umstritten, dass die Steam-Bewertungen von Tekken 8 von „überwiegend positiv“ auf „gemischt“ sanken. Manche Spieler werfen dem Entwickler bzw. Publisher sogar in den Kommentaren vor, „gierig“ zu sein.

Juristische Anfrage lässt Fragen offen

Im Moment ist die Website TekkenMods.com noch in Betrieb. Zumindest die in der E-Mail genannte URL hat man bereits entfernt. Es ist unklar, warum Bandai Namco sich mit dieser speziellen Seite befasst hat und nicht mit der gesamten Website, da überall Tekken-Symbole zu sehen sind. Und auch nicht, ob nicht schon morgen die nächste E-Mail eintrudelt, in der man die Entfernung aller markenrechtlich geschützten Dateien der restlichen Webseite fordert. In dem Fall werden die Steam-Bewertungen von Tekken 8 mit Sicherheit noch weiter in den Keller fallen.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.