Drohnen
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Einsatz von Drohnen mit Gesichtserkennung an mexikanischer Grenze

US-Präsident Trump plant, an der mexikanischen Grenze Drohnen einzusetzen, die mit Systemen zur Gesichtserkennung ausgestattet sind.

Drohnen statt Soldaten an der Grenze? Die US-Regierung plant, auch für eine Grenzüberwachung nach Mexiko modernste Technik einzusetzen. Man will dort künftig Fluggeräte mit Gesichtserkennung einsetzen, wie das News-Portal The Verge berichtet.

USA wollen Drohnen an der Grenze zu Mexiko einsetzen

Entsprechende Projektpläne dafür stammen bereits aus dem Sommer 2016, also aus der Zeit vor Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump. Sie wurden vom Department of Homeland Security entwickelt und beinhalten zugleich auch eine Ausschreibung für Drohnenhersteller.

Demnach sind für den Einsatz Drohnen vorgesehen, die klassischen Consumer-Drohnen ähneln, wie Modelle von DJI oder Parrot. Das geht aus den Dokumenten des Department of Homeland Security hervor. Man verwendet den Begriff “sUAS“, der für „Small Unmanned Aircraft System“ steht. Das ist die Bezeichnung für handelsübliche Flugdrohnen, wie sie auch Privatpersonen kaufe können. Unternehmen können sich noch bis zum 27.04.2017 an einer Ausschreibung beteiligen für die Herstellung solcher Geräte.

Entsprechende Kritierien sollten dabei allerdings erfüllt sein; das Ziel sei es, die Fluggeräte einerseits so klein wie nur möglich zu halten, dass sie in einem Pickup-Truck transportiert können, andererseits sollen sie so einfach ausgerüstet sein, dass sie ein Grenzschutzbeamter innerhalb von fünf Minuten in Betrieb nehmen kann. Zudem sollte sie über fortgeschrittene Sensoren verfügen und weitreichend vor unbefugtem Zugriff geschützt sein sowie auch unter extremen Wetterbedingungen noch funktionieren. Zusätzliche Anforderungen werden an das Interface gestellt. In der Ausschreibung heißt es, eine Sprachsteuerung wäre von Vorteil, damit die Beamten die fliegenden Drohnen auch ohne freie Hand steuern könnten. Jedoch die größte Herausforderung für die Auftragnehmer wird die Datenübermittlung der Geräte an die Behörden sein: Einem Großteil des Grenzgebiets fehlt ein Handynetz.

Erkennung von Gruppen und Risikoeinschätzung inklusive

Die Kameratechnik wird mit einer Objekterkennung verbunden sein, um zu Fuß gehende Menschen, allein und in Gruppen sowie Aufnahmen automatisch nach Fahrzeugen, Tieren und Menschen durchsuchen zu können. Zudem wird eine Risikoeinschätzung per Gesichtserkennung vorgenommen und völlig autonom Ziele priorisiert. Zu diesem Zweck soll die Drohne in Echtzeit auf die IDENT-Datenbank der Homeland Securtiy zugreifen können, um die ermittelten biometrischen Daten abzugleichen. So wäre es möglich, Schleuser und Personen aus den FBI-Datenbanken zu identifizieren.

Bildquelle: Powie, thx! (CC0 1.0 PD)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.