Mit Projekt Echo haben Regierungen das ultimative Werkzeug in der Hand, um Menschen über ihre Mobiltelefone zu überwachen und auszuspionieren
Kennt ihr das Konzept der gezielten Werbung (Targeted Advertising)? Dabei sammeln Unternehmen Daten über eure Online-Aktivitäten und verwenden sie, um euch Advertising zu zeigen, das euch mit größerer Wahrscheinlichkeit interessiert. Dies geschieht durch die Verwendung von Cookies oder anderen Tracking-Technologien, die eure Online-Aktivitäten aufzeichnen und analysieren.
Was ihr vielleicht nicht wisst: Regierungen können mit Projekt Echo die gleichen Informationen nutzen, um euch auf Schritt und Tritt zu überwachen!
Targeted Advertising: Projekt Echo
Ein auf Überwachung spezialisiertes Unternehmen namens Rayzone Group Ltd. hat unbemerkt Werbedaten gesammelt und verwendet diese, um Regierungen bei der Verfolgung von Personen über ihre Mobiltelefone zu helfen.
Das in Tel Aviv ansässige Unternehmen hat mehrere auf Werbetechnologie spezialisierte Firmen aufgekauft und Beziehungen zu Brokern aufgebaut, die Daten von großen Werbebörsen, darunter Google, weiterverkaufen.
Die Firma Rayzone hat mit „Echo“ ein Überwachungsinstrument entwickelt, das es möglich macht, die Bewegungen, Aktivitäten und Interessen von Personen zu verfolgen.
Dieses Tool ermöglicht es, Menschen anhand ihrer Handynummer, ihrer E-Mail-Adresse oder sogar ihres Aussehens zu identifizieren. Dadurch werden umfangreiche Datenprofile erstellt, die wiederum für gezielte Werbung, personalisierte Angebote und andere Zwecke genutzt werden können.
Echo ermöglicht es auch, die Online-Aktivitäten von Personen zu verfolgen, einschließlich ihres Surfverhaltens und ihrer Beiträge in sozialen Medien.
Zu den Kunden des Unternehmens zählen Regierungen und Privatunternehmen auf der ganzen Welt, die ihre Mitarbeiter oder Abnehmer überwachen wollen. Rayzone wurde bereits wiederholt vorgeworfen, die Privatsphäre von Menschen zu verletzen.
Das Unternehmen hat seine Targeted Advertising-Praktiken jedoch verteidigt und erklärt, es stelle lediglich ein Instrument zur Verfügung, das Regierungen zum Schutz ihrer Bürger nutzen könnten.
Die Nutzung von Werbedaten für staatliche Überwachung ist ein wachsendes Problem. Je mehr wir unser Leben online verbringen, desto einfacher wird es für Regierungen, uns im Detail zu verfolgen. Dies wirft ernste Fragen über unsere Privatsphäre und unser Recht auf Bewegungsfreiheit auf.
Wir sollten daher vorsichtig mit den Informationen umgehen, die wir online preisgeben und Instrumente zum Schutz unserer Privatsphäre nutzen. Wir sollten auch die Regierungen für den Einsatz von Überwachungsinstrumenten zur Rechenschaft ziehen.
Wie genau erfolgt die Sammlung unserer Daten?
Eine weitverbreitete Methode ist die Verwendung von Cookies. Durch diese Cookies ist es möglich, unsere Surfaktivitäten zu verfolgen, einschließlich der von uns besuchten Websites, der angesehenen Seiten und der angeklickten Links.
Eine weitere Möglichkeit, um persönliche Informationen über uns Nutzer zu sammeln, ist die Verwendung von IP-Adressen. Anhand von IP-Adressen ist es beispielsweise möglich, unseren Standort und unsere Surfgewohnheiten zurückzuverfolgen.
Regierungen können außerdem Informationen über Nutzer sammeln, indem sie den Standort ihres Mobiltelefons mit Hilfe der Mobilfunkbetreiber nachverfolgen.
Projekt „Echo“: Was geschieht mit den gesammelten Daten?
Ein häufiger Zweck ist die Verfolgung von Personen. Regierungen können die Daten verwenden, um deine Bewegungen, Aktivitäten und Vorlieben zu verfolgen. Diese Informationen können genutzt werden, um potenzielle Bedrohungen zu erkennen, Verbrechen zu untersuchen oder einfach nur, um die Bürger im Auge zu behalten.
Behörden könnten die Daten auch verwenden, um Dich mit Propaganda zu erreichen oder um Dein Verhalten zu beeinflussen. Regierungen können die Informationen nutzen, um Dir Werbung für einen bestimmten politischen Kandidaten zu zeigen oder Dich davon abzuhalten, an einer Demonstration teilzunehmen.
Schutz des Privatlebens und der Privatsphäre
Es gibt eine Reihe von Dingen, die wir tun können, um unsere Privatsphäre vor staatlicher Überwachung zu schützen. Ein wichtiger Schritt ist es, vorsichtig mit den Informationen umzugehen, die wir online preisgeben. Zum Beispiel sollten wir keine persönlichen Daten wie unsere Adresse oder auch Telefonnummer angeben, es sei denn, es ist absolut notwendig.
Wir sollten auch Tools verwenden, die unsere Privatsphäre schützen. Es gibt verschiedene datenschutzfreundliche Browser und Erweiterungen, mit denen wir den Einsatz von Cookies, IP-Trackern und andere Formen der Nachverfolgung deutlich erschweren können.
Schließlich sollten wir uns über die Überwachungsgesetze in unserem Land informieren. In einigen Fällen müssen die Behörden eine Erlaubnis einholen, bevor sie unsere persönlichen Daten erheben dürfen. In anderen Ländern haben die Regierungen mehr Spielraum, um Informationen ohne Genehmigung zu sammeln.
Projekt „Echo“: Ein Wort zum Schluss
Staatliche Überwachung ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Privatsphäre. Wir sollten uns bewusst sein, wie unsere Daten gesammelt und verwendet werden und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um unser Privatleben zu schützen.
Darüber hinaus sollten wir endlich damit beginnen, Regierungen für den Einsatz von Überwachungsinstrumenten zur Rechenschaft zu ziehen, um sicherzustellen, dass die Privatsphäre und die Bürgerrechte respektiert werden.
Denn Transparenz, rechtliche Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen sind unerlässlich, um Missbrauch und exzessive Überwachung zu verhindern.
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