Die zweite Strafkammer des Bad Kreuznacher Landgerichts (LG) urteilte heute im Fall des Administrators der illegalen Internet-Plattform Fraudsters. Der 34-Jährige hatte am dritten Verhandlungstag einer Verständigung zugestimmt. Aufgrund seines Geständnisses hat man ihm zugesichert, dass das Strafmaß sieben Jahre Haft nicht übersteigen wird. Für Andre P. aka Ebola bedeutet dies nun, eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren und acht Monaten absitzen zu müssen. Dies berichtete SWR Aktuell am heutigen Montag.
Fraudsters – der Name war Programm
Bei Fraudsters gab es alles, was verboten ist
Im Einzelnen geht es um zahlreiche Vergehen, wie Geldfälschung, Geldwäsche, Datenhehlerei, Beschaffung von gefälschten Ausweisen, illegalen Waffenbesitz sowie unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in mehr als 1.700 Fällen. Insgesamt wurden Ebola 113 Fälle zur Last gelegt. Dies gab eine Sprecherin des Landgerichts Bad Kreuznach bekannt. Davon entfielen 109 Fälle auf die Beschuldigung der Beihilfe. Den Angeklagten hat man als „Rädelsführer der Vereinigung“ angesehen.
Ermittlungen führten schließlich zur Verurteilung
Im April 2019 stellte der Betreiber aus unbekannten Gründen die Plattform ein. Es gab Vermutungen darüber, dass Unbekannte eine große Summe, nach Schätzungen bis zu 200.000 Euro, erbeutet hatten. Der Betreiber Ebola wollte den Betrag in dieser Höhe nicht zurückerstatten und hat deswegen sein Fraud-Forum geschlossen. Der Prozess fand in Bad Kreuznach statt, weil über die Plattform gehandelte Waren auch an Packstationen in der Stadt geliefert worden waren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Video aus Januar 2020 stammt von SWR Aktuell.
Grafik Bildmanipulation von Fraudsters, thx!
Tarnkappe.info