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Demoparty: Deadline lockt auch Retrofans nach Berlin

Seit 2014 findet in Berlin die Deadline statt, die sich an die Fans aller Computerplattformen wendet. Wir haben mit den Machern gesprochen.

Seit 2014 findet jeden Herbst in Berlin die Deadline statt, die sich an die Fans aller Computerplattformen wendet. Wir hatten kürzlich die Gelegenheit, den Machern ein paar Fragen zu stellen. Vor allem wollten wir wissen, warum man dieses Event auf keinen Fall verpassen sollte.

Deadline. Eine Demoparty, die anders ist

Die fünfte Deadline findet vom 05. bis einschließlich 07. Oktober 2018 in Berlin statt. Der reguläre Eintrittspreis für alle Tage beläuft sich auf 35 Euro, es gibt aber auch Tagestickets für spontane Besucher und einen ermäßigten Tarif für interessierte Newcomer, die vorher noch nie eine Demoparty besucht haben.

RabenaugeDoch zunächst ein wenig zum Hintergrund: Eine Demoparty ist eine Veranstaltung, wo sich Anhänger verschiedener Computer und unterschiedlicher Betriebssysteme treffen, um sich in mehreren Wettbewerben zu messen. Im Szenejargon werden diese Wettbewerbe Competitions (abgekürzt Compos) genannt.

Alle anwesenden Gäste stimmen über die besten Einreichungen ab, die dann am Schluss der Veranstaltung ein Preisgeld erhalten. Traditionell finden neben den Compos für die ausführbaren digitalen Kunstwerke, abhängig von der Größe, Demos oder Intros genannt, auch Wettbewerbe für Grafiker, ANSI- & ASCII-Künstler, Musiker, Raytracer etc. statt. Wer den Begriff Demoszene noch nie gehört hat, sollte sich zunächst hier ein wenig einlesen. Wir bekamen kürzlich ganz spontan die Gelegenheit, den Organisatoren ein paar Fragen zu stellen.

Interview mit den Organisatoren

Tarnkappe.info: Wie kam es denn eigentlich dazu, die Deadline erstmals im Jahr 2014 zu arrangieren?

Deadline: Es gab schon immer relativ viele Szener in Berlin, aber es gab noch keine Multiplattform-Party. Wieder mal kam das auf der Outline 2014 ins Gespräch, einer Demoparty, die immer über Christi Himmelfahrt in den Niederlanden stattfindet. Und so fassten wir den Entschluss: Lasst uns einfach selber eine Party organisieren! Dann ging alles ganz schnell. Locationsuche, Invitation im August auf der Evoke und dann im Oktober war es schon soweit.

Deadline: Es geht um Spaß, nicht ums liebe Geld!

Tarnkappe.info: Mit welcher Motivation organisiert ihr überhaupt diese Party?

veneraDeadline: Wie vermutlich bei den meisten anderen Parties auch: nicht aus finanziellen Gründen. Alle Organizer machen das ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Wir machen das, weil die Demoszene unsere Leidenschaft ist. Nicht nur Parties zu besuchen, sondern auch selbst eine zu organisieren, ist eine tolle Sache.

Wenn dann Leute von weit her kommen, tolle Beiträge für die Compos mitbringen und Spaß haben, macht einen das unglaublich stolz.

Tarnkappe.info: Und warum erlaubt ihr alte Computer Plattformen?

Deadline: Viele unserer Organizer sind selber mit den Gruppen Rabenauge und Altair auf dem C64, dem Amiga und dem Atari unterwegs.

Tarnkappe.info: Verstehe. Und was ist euer Alleinstellungsmerkmal? Warum sollen die Leute zu euch und nicht woanders hingehen?

Deadline: Ein Alleinstellungsmerkmal nächsten Monat ist die “Three-Dee” competition, die wir in diesem Jahr zusätzlich zu den regulären Wettbewerben haben. Hier können unsere Besucher anaglyphe 3D-Einträge einreichen. Alle bekommen dann am Eingang eine Rot-Cyan Brille, um später die Compo zu schauen und auch um ihre Einträge vorzubereiten.

Deadline

Außerdem haben wir eine coole Location im ORWOHaus, mit viel industriellem Charme und netten Gastgebern, die nicht nur die Bar “schmeißen”, sondern auch dieses Jahr selbst am Samstag auftreten und Demoszene-Klassiker in einer Rock-Version neu interpretieren.

Tarnkappe.info: Danke für die Antworten. Dann bleibt uns eigentlich nichts weiter übrig, als Euch viel Spaß und ein erfolgreiches Event zu wünschen!

Deadline: Danke!

Wer sich für diese Veranstaltung interessiert, weitere Informationen sind hier verfügbar.

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Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.