Ein Ex-Dolmetscher des US-Militärs wurde wegen des Drogenhandels im Darknet zu 30 Jahren Haft verurteilt. Ein Kunde war 2017 daran gestorben.
Ein 2012 aus dem Irak in die USA Eingewanderter, der als Dolmetscher der US-Armee tätig war, wurde am Donnerstag wegen Drogenhandels und Waffenbesitzes zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Er handelte im Darknet u.a. mit dem Opioid Fentanyl. Die Droge verursachte in dem Zusammenhang den Tod eines U.S. Marines, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Darknet-Market Alpha Bay: Umschlagplatz für Drogenhandel mit tödlichem Ausgang
Der 30-jährige Alaa Mohammed Allawi bekannte sich im Juni diesen Jahres im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft für schuldig. Er gab zu, mit Drogen gehandelt zu haben. Allawi sage zudem aus, auf dem Darknet-Marketplace Alpha Bay Fentanyl, Adderrall, Methamphetamin und mit Xanax versetztes Oxycodon verkauft zu haben. Als Zahlungsmittel akzeptierte er sieben verschiedene Kryptowährungen. Ein in dem Marine Corps Base Camp Lejeune stationierter US-Marinekorporal starb. Der Tote hatte von Allawi Fentanyl bezogen und auf einer Party konsumiert. Der frühere Dolmetscher wurde noch im selben Jahr festgenommen.
Schmerzmittel Fentanyl 50x wirksamer als Heroin
Die Behörden gaben an, dies wäre die erste Strafverfolgung in einem Fentanyl-Vertriebsfall, der im Zusammenhang mit dem Darknet und Kryptowährungen steht. Fentanyl ist ein billiges, relativ einfach zu synthetisierendes Opioid-Schmerzmittel. Es wirkt rund 50-mal intensiver als Heroin. Der Verteidiger, Anthony Cantrell, teilt mit, Allawi habe die Verantwortung für seine Handlungen übernommen. Als Einwanderer wäre er sich der vollen Gefahren einer Fentanyl-Einnahme nicht bewusst gewesen. „Er hat einen sehr schlimmen Fehler gemacht und die Konsequenzen akzeptiert.“ Zur Verhandlung teilte Allawi dem Richter mit: „Als ich den Irak verließ, wusste ich nicht, was eine Kreditkarte ist. Es ist ein sehr armes Land.“
Besitz aus illegalem Drogenhandel im Darknet wurde konfisziert
Von acht in der Anklageschrift genannten Personen wurden drei verurteilt, darunter auch Allawi. Fünf haben sich schuldig bekannt und warten auf ihre Verurteilung. Ein neunter Angeklagter wurde separat angeklagt. Durch die Verurteilung verlor Allawi sein Haus in San Antonio, Texas, einen Maserati-Sportwagen und Schusswaffen. Dazu kam Schmuck, sein Anteil an einem kalifornischen Kaffee-Franchiseunternehmen und Kryptowährungen im Wert von ca. 50.000 US-Dollar, die er dadurch eingebüßt hat.
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