Die Initiative gegen das Camripping wurde auf einem Event in Sorrento angekündigt. Es geht um nicht weniger als um die Zukunft der Branche.
Da die meisten Kinofilme direkt nach dem Filmstart immer noch mittels Camripping illegal in Umlauf gebracht werden, hat man jetzt in Italien die erste europäische Kampagne dagegen auf den Weg gebracht. Die Initiative haben mehrere Antipiracy- und Film-Verbände während der Professional Days of Cinema in Sorrento angekündigt. Dies ist eine jährliche Veranstaltung, an der mehr als 1.500 Fachleute aus dem Medien- und Unterhaltungssektor teilnehmen.
Zeitgleich mit der Ankündigung aktivierte man die Website „Das Kino bist du“ (im Original „Il Cinema Siete Voi„). Dort heißt es: „Jeder Kinobesucher wird aktiver Teil einer leidenschaftlichen und solidarischen Gemeinschaft, die zum Schutz des audiovisuellen Sektors beiträgt. Die Zuschauer werden zu den neuen Helden der Filmindustrie. Sie setzen sich für die Legalität ein und sichern die Zukunft dieses Sektors“.
Camripping weiterhin primäre Quelle für Schwarzkopien
Da mehr als 90 % der Filme, die in die Kinos kommen, während der ersten zwei Wochen der Vorführung aufgenommen werden, soll die Initiative den Zuschauer aktiv in den Kinosaal einbinden. Man will die illegalen Aktivitäten all derer bekämpfen, die Camripping betreiben und die Filmpiraterie ausnutzen und fördern.
„Wenn wir nicht wirksam gegen die illegale Verbreitung von audiovisuellen Inhalten vorgehen, besteht die Gefahr, dass es in Zukunft immer weniger Filme zu sehen gibt„. Dies gab Federico Bagnoli Rossi, Präsident der italienischen Anti-Piracyorganisation FAPAV zu bedenken.
„Kampagnen zur Sensibilisierung der Verbraucher spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Auswirkungen und Folgen für die Millionen von Menschen, die in dieser Branche arbeiten, aufzuzeigen„. Dies sagte Stan McCoy, Präsident und Chief Executive Officer der MPA (Motion Picture Association). Die Piraterie stelle nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung für die globale audiovisuelle Gemeinschaft dar. Das Camripping schädige Filme und Unternehmen aller Größen und Nationalitäten.
Kann die Kampagne etwas ändern?
Die Kinobesucher positiv bei ihrer Ausgabe für den Film zu bestärken, mag zunächst sinnvoll klingen. Ob man damit wirklich effektiv etwas gegen das anhaltende Camripping und die Online-Piraterie unternehmen kann, bleibt hingegen abzuwarten. Wahrscheinlich aber nicht.