Der Freehoster Anonfiles.com hat die Segel gestrichen. Die Betreiber waren es leid, weiterhin gegen missbräuchliche Uploads zu kämpfen.
Bei Anonfiles.com war es strikt untersagt, jegliche Schadsoftware, korrupte Archive oder illegales Material wie beispielsweise kinderpornografische Werke etc. hochzuladen. Das hat die Täter offenkundig nicht weiter interessiert. Da man bei diesem anonymen Online-Speicherdienst weder für den Up- noch für den Download ein Konto anlegen musste, mussten man die Inhalte automatisch prüfen.
Wir hörten von einem Betreiber eines Bilderdienstes, dass er in regelmäßigen Abständen wegen KiPos von den LKAs, Europol & Co. angeschrieben wird. Sie verlangen häufig die zeitnahe Löschung der Inhalte und die Übermittlung der IP-Adressen der Uploader.
Missbräuchliche Uploads waren die Sargnägel
Zum Abschied schreiben die Betreiber von Anonfiles.com (übersetzt):
Nachdem wir zwei Jahre lang versucht haben, eine Tauschbörse mit anonymen Nutzern zu betreiben, waren wir es leid, mit den extremen Mengen an Missbrauch und den daraus resultierenden Kopfschmerzen umzugehen.
Vielleicht ist es schwer zu verstehen, aber nach zig Millionen Uploads und vielen Petabytes später wurde die gesamte Bearbeitung von Missbrauch über alle verfügbaren Kanäle automatisiert, um so schnell wie möglich zu sein.
Wir haben den Inhalt von Hunderttausenden von Dateien automatisch gesperrt. Wir haben Dateinamen verboten und auch bestimmte Nutzungsmuster, die mit missbräuchlichem Material in Verbindung stehen, bis zu dem Punkt verboten, an dem es uns egal war, ob wir dabei versehentlich Tausende von Fehlalarmen löschen. Selbst nach all diesen Maßnahmen wird der Missbrauch (bei Anonfiles) nicht aufhören. Das ist nicht die Art von Arbeit, die wir uns vorgestellt haben, als wir sie übernommen haben. Und vor kurzem hat uns unser Proxy-Anbieter den Betrieb eingestellt.
So kann es nicht weitergehen.
Admins von Anonfiles.com: „So kann es nicht weitergehen„.
Sie verkaufen ihre Domain und geben Anonfiles.com komplett auf. Für Webwarez-Seiten wie Canna.to sind Freehoster allerdings so wichtig wie selten. Es gibt immer weniger davon. Dazu kommt: Die wenigsten funktionieren wirklich zuverlässig. Canna hat momentan keinen Backup-Anbieter mehr, sondern basiert nur noch auf der Verfügbarkeit von SharePlace.org.
Filehoster war spendenbasiert
Das Problem bei einem Online-Projekt wie Anonfiles ist neben den vielen missbräuchlichen Uploads sicher auch die mangelnde Spendenbereitschaft, denn Werbung bekam man dort keine angezeigt. Auch gab es keine kostenpflichtigen Premium-Accounts, wie sie sonst in der Szene üblich sind. Wie also will man so einen Dienst ohne entsprechende Einnahmen dauerhaft online halten? Die Macher werden sich wohl gefragt haben, warum sie sich weiterhin die ganze Arbeit mit ihrem Projekt machen sollen …
Betroffen ist nicht nur Anonfiles, sondern auch die Server, der anderen Proxys bzw. Sites:
- https://anonfiles.com
- https://openload.cc
- https://megaupload.is
- https://bayfiles.com
- https://vshare.is
- https://rapidshare.nu
- https://share-online.is
- etc.
Sieht nach einem größeren Verlust für die Szene aus.