BayFiles.com, der ehemalige Sharehoster von The Pirate Bay, ist wieder da. Auf die Nutzer wartet eine Seite ohne Geschwindigkeitsdrosselung.
BayFiles.com, der ehemalige Sharehoster von The Pirate Bay, ist wieder da. Die Webseite verschwand vor vier Jahren im Zuge der Razzia der schwedischen Polizei des ältesten P2P-Indexers. Die neuen Betreiber haben lediglich die Domain und die Grafiken von Fredrik Neij übernommen. Auf die Nutzer wartet eine Seite ohne eine Geschwindigkeitsdrosselung und beinahe ohne Beschränkungen bei der Speicherung ihrer Dateien.
Hintergründe zu BayFiles.com
2011 eröffneten die TPB-Mitgründer Peter Sunde und Fredrik Neij den Sharehoster BayFiles.com. Der Umweg über Magnet-Links oder Torrent-Dateien war dadurch nicht mehr nötig. Filme konnten darüber direkt gestreamed und Dateien von dort heruntergeladen werden. In den folgenden Jahren erfreute sich die Seite wachsender Beliebtheit. Bezogen auf den deutschsprachigen Warez-Markt spielte BayFiles.com so gut wie keine Rolle. Als 2014 im Rahmen der Pirate Bay-Razzia die Server beschlagnahmt wurden, war davon auch der hauseigene Sharehoster betroffen. Während der P2P-Indexer nach kurzer Zeit wieder ans Netz ging, blieb BayFiles.com in der Versenkung.
Großer Bedarf gegeben?
Gegenüber TorrentFreak gaben die anonymen neuen Macher von BayFiles zu verstehen, dass es in der Szene ihrer Ansicht nach einen großen Bedarf an übersichtlich gestalteten und einfach zu bedienenden Sharehostern gebe. Man wolle diese Lücke nun schließen. Ob man im Graubereich wirklich noch einen weiteren One Click Hoster (OCH) benötigt, darüber könnte man trefflich streiten. Das muss man aber nicht.
Positiv sind in jedem Fall die Aufbewahrungsfristen des Anbieters. Die Dateien werden für sechs Jahre gespeichert, außer sie wurden in den letzten fünf Jahren nicht mehr heruntergeladen. Was gar nicht heruntergeladen wird, verschwindet von den Servern nach einem halben Jahr. Pro Stunde dürfen maximal 500 Dateien und 10 GB pro File hochgeladen werden. Uploader können im Höchstfall 100 GB bzw. 5.000 Dateien täglich hochladen.
Kein Logging, keine Transfer-Beschränkung für Downloads
Für die Downloader gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen und nach eigener Aussage auch kein Logging. Die Einrichtung eines Accounts bringt Vorteile, muss aber nicht sein. Für herkömmliche Uploader dürfte der Anbieter sowieso uninteressant sein, weil sie keine Auszahlungen für Downloads vornehmen. Laut Webseite wollen sich die Betreiber des werbefreien Portals über Spenden via Bitcoin finanzieren. Es wird spannend, ob das dauerhaft gelingen kann, zumal Sharehoster jeden Monat enorme Kosten produzieren. Übrigens gab es ab März 2016 mit BayFiles.io einen Trittbrettfahrer, der aber schon wieder weg vom Fenster ist.
Wie wird BayFiles.com auf DMCA-Claims reagieren?
Spannend ist noch die Erwähnung dieses OCH in der englischsprachigen Wikipedia. Demnach hat man schon damals strikt nach dem gültigen Urheberrecht agiert und gemeldete Dateien zeitnah gelöscht. Das ist umso überraschender, als das Team von The Pirate Bay ansonsten nie auf Löschanfragen reagiert hat. Oder sie haben die Rechteinhaber bzw. deren Kanzleien mit öffentlichen Blogeinträgen vorgeführt, wo deren Schreiben, die per E-Mail oder Telefax eingingen, ungekürzt und ungefragt zitiert wurden. Laut den Nutzungsbedingungen des Nachfolgers ist die Bereitstellung von illegalen oder virenverseuchten Dateien ebenfalls verboten. Man wird sehen, ob diese Aussage stimmt oder das nur eine Behauptung darstellt.
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