Spotify CEO Daniel Ek hat Angst vor der Musikpiraterie. Deswegen widerspricht er der Forderung macher Investoren, die Abo-Preise zu erhöhen.
Der CEO von Spotify, Daniel Ek, gab gegenüber der Financial Times bekannt, dass zwar einige Investoren die Erhöhung der monatlichen Gebühren fordern würden. Doch Ek spricht sich klar dagegen aus. Er befürchtet, dass im Fall von Preiserhöhungen die Piraterie von Musik wieder merklich zunehmen würde.
Spotify will Preise wegen Piraterie nicht erhöhen
Der Mitbegründer und Chef von Spotify reagierte gegenüber der Presse auf die Forderungen einiger Investoren. Diese wollen, dass Online-Dienste wie Netflix oder Spotify den Preis für ihre monatlichen Abonnements erhöhen sollen. Eks Absage an höhere Preise bezieht sich aber erstmal nur auf den US-amerikanischen Markt. Der schwedische Mitgründer hatte schon in der Vergangenheit angedeutet, dass es irgendwann zu Preiserhöhungen von Spotify kommen würde. Doch während der Covid-19-Pandemie müsse man vorsichtig sein und dem Markt „nicht vorauseilen“, so Ek.
Im Rahmen einer Präsentation hob Ek hervor, dass Spotify auf mehr als 2.000 verschiedenen Geräten verfügbar sei. Er hält einen möglichen Wachstumskurs seines Unternehmens für wahrscheinlich. Auch die Anzahl der Künstler, die ihre Werke bei Spotify abspielen lassen, ist in den letzten Jahren angestiegen. Ende 2020 lag sie bei acht Millionen Kreativen.
Musiker gehen bei Streaming-Diensten nahezu leer aus
Einige davon bemängeln allerdings schon seit Jahren die enorm niedrigen Umsätze, die damit verbunden sind. Laut einer aktuellen Erhebung konnten von den 8 Millionen Musikern bei Spotify nur 7.500 Stück einen Umsatz von mehr als 100.000 US-Dollar pro Jahr generieren. Das sind ganze 0.09 Prozent. In Großbritannien setzte Spotify mehr als eine Milliarde Britische Pfund um. Bei den Künstlern landeten nur 13 Prozent der Einnahmen. Doch es geht noch schlimmer. Bekanntlich der Dienst, der die Kreativen am schlechtesten bezahlt, ist YouTube. Auf Basis des Zahlenmaterials vom Blog The Trichordist zahlte YouTube in Großbritannien durchschnittlich ein Zehntel von dem, was Apple Music oder Spotify ausgezahlt hat. Von 0,05 Pence pro Stream kann kein Mensch leben. Zur Erinnerung 100 Pence sind ein Pfund Sterling. Ein Britisches Pfund (GBP) sind umgerechnet etwas über 1,16 Euro.
Gerade jetzt wo seit einem Jahr die Einahmen aus Live Konzerten coronabedingt wegfallen, stellt sich die Situation für viele Künstler besonders bitter dar. Da nützt es wenig den Podcastern auf der eigenen Konferenz neue Geldströme und Geschäftsmodelle anzukündigen. Davon kann sich kein Sänger, Schlagzeuger oder Gitarrist den Kühlschrank füllen. Höhere Auszahlungen wären bei höheren Abopreisen möglich. Oder aber Spotify müsste dafür mehr vom eigenen Kuchen abgeben. Doch von solchen Plänen war auf der Stream On Investor Conference nichts zu hören.
Tarnkappe.info