Mediachain
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Spotify kauft Blockchain-Startup Mediachain für Lizenzierung

Spotify kaufte den Blockchain-Spezialisten Mediachain. Mit ihrer Technologie soll bei Spotify die Bezahlung aller Urheber erleichtert werden.

Der Streaminganbieter Spotify hat die Firma Mediachain übernommen. Erst im März gab Mediachain bekannt, man arbeite an einer App namens CCCoin. Damit könne man Urheber CC-lizenzierter Werke belohnen, die bei der Community besonders beliebt sind. Die Auszahlung via Ethereum war gebührenfrei. Spotify war sehr interessiert an der Blockchain-Technologie, die die Firma optimal für Abrechnung der Tantiemen benutzen kann.

Spotify übernimmt Mediachain

Die Mitarbeiter des Startups Mediachain müssen schon bald von Brooklyn ins Büro nach New York umziehen. Nach eigenen Angaben geht es darum, die Entlohnung der Plattenlabels und Musiker mithilfe der Blockchain-Technologie „fair, transparent und einträglichzu gestalten. Das Startup hat sich auf die Auszeichnung von Werken mittels einer dezentralen p2p-Datenbank spezialisiert. Dazu kommt eine hauseigene Software zur Verwaltung der Daten aller Urheber und der Auszahlung mittels der Kryptowährung Ethenerum. Natürlich wäre der Einsatz jeder anderen digitalen Währung ohne großen Aufwand realisierbar.

Bislang ging es dem neuen Unternehmen Mediachain um die Zuordnung verschiedener Merkmale von CC-lizenzierten Fotos beim Projekt CCCoin. Dabei sollten Abstimmungen der Community die beliebtesten Werke auswählen, um die Urheber mit der App CCCoin zu bezahlen. Die Handhabung soll für die Anwender ähnlich einfach wie ein Facebook-Like oder das Setzen eines Herzens bei Twitter sein.

Startup soll Auszahlung der Tantiemen vereinfachen

Spotify hat gute Gründe für die Übernahme des Blockchain-Spezialisten Mediachain. Im Vorjahr wurde eine juristische Auseinandersetzung mit der National Music Publishers Association (NMPA) beigelegt. Dabei ging es ebenfalls und die fehlende Auszahlung von ausstehenden Nutzungsgebühren. Die NMPA beschuldigte den schwedischen Streaminganbieter, sie würden etwa 25 Prozent aller abgespielten Songs überhaupt nicht entlohnen. Laut der außergerichtlichen Einigung bezahlte Spotify 20 Millionen US-Dollar. Dazu kam eine Strafe von fünf Millionen US-Dollar an die NMPA. Dieses Szenario soll sich natürlich nicht wiederholen.

Statt die Technologie wie geplant der Open Source oder Creative Commons Community zur Verfügung zu stellen, wird Mediachain seine Dienste künftig dem Stockholmer Großkonzern Spotify zur Verfügung stellen.

Bildquelle: Clem Onojeghuo, thx! (CC0 1.0 Public Domain)

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.