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Bildquelle: Branden Skeli

IAPO: fast 500 Anime-Produzenten gehen gegen Online-Piraterie vor

Im Kampf gegen Online-Piraterie schlossen sich fast 500 Unternehmen aus 10 Nationen zusammen. Im April soll die IAPO ihre Tätigkeit aufnehmen.

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Die neue Organisation IAPO geht laut der eigenen Planung schon im Frühjahr diesen Jahres an den Start. Wie das Portal NikkeiAsia berichtet, haben sich unzählige Anime- und Manga-Publisher aus den USA, China, Japan u.v.m. zusammengeschlossen. Sie wollen gemeinsam gegen die grassierende Online-Piraterie in aller Welt kämpfen.

IAPO hat sich eine Mammutaufgabe gestellt

Alleine in Japan schätzt die Branche die Verluste durch Online-Piraten auf 6,95 Milliarden US-Dollar für den Zeitraum Januar bis Oktober 2021 ein. Das ist deutlich mehr, als der herkömmliche Markt im gleichen Zeitraum umgesetzt hat. Die geschätzten Verluste in den USA setzt man sogar noch etwas höher an. Und das obwohl in den USA der Konsum von Anime- oder Manga-Filmen gemeinhin eine deutlich geringere Rolle spielt als in Asien.

CODA, IAPO

Rechteinhaber neigen leider häufiger dazu, ihre Verluste gerne zu hoch anzusetzen. Wenn man sich die aktuelle Liste illegaler Anime-Anbieter für Streams und Downloads anschaut, dann wird die künftige Organisation IAPO aber zweifellos sehr viel zu tun haben. Nicht nur die Anzahl der verschiedenen Portale ist erstaunlich groß. Auch die Zugriffszahlen sind bei manchen Webseiten extrem hoch. Die neue Anti-Piraterie Vereinigung soll im April 2022 ihre Tätigkeit aufnehmen. Sie wird gegründet von der japanischen Content Overseas Distribution Association (CODA).

Ermittlungen und Lobbyarbeit

An der Finanzierung der IAPO beteiligen sich alleine aus Japan 32 verschiedene Anime- bzw. Manga-Produzenten. Aus den USA finanzieren die neue Organisation sechs Mitglieder wie Netflix, die allesamt bei der MPA beheimatet sind. Zudem werden noch etwa 450 Firmen aus China teilnehmen. Die künftige Beteiligung weiterer Unternehmen aus Südkorea und Vietnam darf angenommen werden.

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Die Aufgaben der IAPO hat man schon vorab definiert. Neben den üblichen Ermittlungen nach den Hintermännern will man zudem Lobbyarbeit betreiben, sollten Unternehmen in Ländern beheimatet sein, die grundsätzlich keine Auskunft über ihre Kunden geben wollen oder müssen.

Oder in dem Fall, wenn sich die Behörden bzw. Polizeien der entsprechenden Nationen weigern sollten, gegen die Hintermänner oder IT-Dienstleister der Piraten-Seiten vorzugehen.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.