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Bildquelle: Levi Meir Clancy, thx!

Share-Online.biz – Auswertung der Ermittlungsbehörden dauert an

Share-Online.biz: Beim letzten Mal hieß es, vor Ende 2020 könne man mit keinen neuen Erkenntnissen rechnen. Bald beginnt der August 2021.

Seit Oktober 2019 bangen Power-Uploader, Uploader und manche Downloader von Share-Online.biz, ob auf sie straf- und später zivilrechtliche Folgen zukommen werden. Wir haben uns diesbezüglich erneut erkundigt.

Share-Online.biz: Auswertung der beschlagnahmten Server dauert weiter an

Seit der Razzia der Betreiber von Share-Online.biz ist mittlerweile viel Zeit vergangen. Wir haben erneut bei der Staatsanwaltschaft Köln, Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (kurz ZAC NRW), nachgefragt, ob es etwas Neues gibt.

Hintergrund. Am 16. Oktober 2019 setzte das ZAC NRW in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Aachen und der Staatsanwaltschaft Köln dem Sharehoster Share-Online.biz nach rund 12 Jahren ein vorzeitiges Ende. Der im Raum Aachen wohnhafte Betreiber fühlte sich offenkundig zu sicher in seiner Haut.

Sein Online-Speicherdienst war neben Uploaded.net führend innerhalb der deutschsprachigen Webwarez-Szene. Im November 2019 schloss man im Nachgang auch den, an Share-Online angegliederten Linkcrypter, Share-Links.biz.

share-online.biz Sperrbildschirm des ZAC NRW
Die Sperrmeldung von share-online.biz ist jetzt nicht mehr sichtbar.

Downloader, Uploader & Top-Uploader in Warteposition

Bei der letzten Presseanfrage gab die Staatsanwaltschaft Köln bekannt, man wolle prüfen, ob Uploader, Top-Uploader oder gar zahlende Kunden mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. Natürlich konzentriert man sich zunächst auf die Beweissicherung bezüglich der ehemaligen Betreiber des Sharehosters.

Und genau da liegt das Problem. In Anbetracht der unfassbaren Mengen an Daten, die man auswerten muss, zieht sich das Verfahren von Share-Online.biz in die Länge. Erst wenn die Auswertung abgeschlossen ist, wird man über Informationen verfügen, um zu prüfen, wie hoch der Umsatz der aktivsten Uploader bei Share-Online war. Auf Basis dieser Daten kann man eine Entscheidung treffen, wer überhaupt strafrechtlich belangt werden soll.

Und dann, viel später, können von den betroffenen Rechteinhabern zivilrechtliche Ansprüche geltend gemacht werden.

Share-Online.biz – „Sachstand derzeit weiter unverändert“

Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker teilte uns gestern mit, in der Sache Share-Online.biz sei der Sachstand „derzeit weiter unverändert„. Auch die Auswertung dauere „weiter an„. Viel mehr könne er uns derzeit leider nicht mitteilen.

Übrigens. Wer die Seite besucht, wird mittlerweile von der Web Server-Software nginx begrüßt.

down: share-online.biz

Ex-Betreiber betreibt neue Firma im Raum Aachen

Der Hauptangeklagte mit griechischen Wurzeln hat in Stolberg bei Aachen eine neue Firma gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist der Im- und Export, der Betrieb von Online-Handel, Online-Shops und Websites. Zudem existiert von ihm in Aachen noch eine weitere Firma. Inhaltlich geht es dort um „digitale Projekte“, sowie die Verwaltung von Immobilien.

Wir verzichten absichtlich auf die Namensnennung der beiden GmbHs, weil wir aus dieser Richtung schon einmal mit einer fadenscheinigen Begründung eine Abmahnung erhalten haben. Wer sich im Internet ein wenig umschaut, dürfte auf der Suche nach den genauen Bezeichnungen sehr schnell fündig werden.

Für die GVU kommt alles zu spät …

Für die GVU, die maßgeblich an der Überführung der Betreiber von Share-Online.biz beteiligt war, kommt das Ende des Verfahrens sowieso viel zu spät. Nach Einstellung der operativen Tätigkeit der GVU im Frühjahr 2020, lief letzten Sommer das Insolvenzverfahren. Andere Organisationen wie die ACE haben hierzulande die Jagd auf die Online-Piraten übernommen.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.