Epic Games und Match Group werfen Google vor, erfolgreiche App-Entwickler zu bezahlen, damit diese keine Konkurrenz zum Play Store aufbauen.
Epic Games und Match Group haben sich entschieden, ihre Klage gegen Google auszuweiten, in der sie dem Konzern vorwerfen, erfolgreiche App-Entwickler zu bezahlen, damit diese im Play Store bleiben, statt ihren eigenen App-Store zu entwickeln. Der Suchmaschinengigant hält die Behauptungen jedoch – wie sollte es auch anders sein – für unzutreffend.
Epic Games und Match Group weiten ihre Klage gegen Google aus
Der Spieleentwickler Epic Games und der Tinder-Entwickler Match Group weiten ihre Klagen gegen Google aus. Laut einem am Freitag bei einem Bundesgericht im nördlichen Bezirk von Kalifornien eingereichten Antrag werfen die beiden Unternehmen dem Suchmaschinengiganten vor, Entwickler zu bezahlen, um diese an der Bereitstellung eigener App-Stores zu hindern, obwohl diese die Möglichkeit dazu hätten.
Wie Engadget berichtet, verweisen Epic und Match in der schon im letzten Jahr eingereichten Klage auf die Initiative „Project Hug„. Bei dieser habe Google Millionen von Dollar ausgegeben, um viele sehr erfolgreiche Android-Entwickler im Play Store zu halten.
„Einige dieser Vereinbarungen zielten darauf ab, Entwickler daran zu hindern, konkurrierende App-Stores zu eröffnen, und taten dies auch„, so die Klageschrift. Damit verstoße Google gegen das Sherman-Gesetz, eines der wichtigsten US-Kartellgesetze. Und da es sich um einen sogenannten „per se„-Verstoß handle, müsse der Kläger keinerlei Nachweis darüber erbringen, inwiefern sich Googles Verhalten negativ auf den Markt ausgewirkt hat.
Google spricht von einem „fairen Wettbewerb„
Wie ein Google-Sprecher gegenüber Engadget betonte, freue sich der Suchmaschinengigant bereits darauf, die „unzutreffenden Behauptungen“ von Epic und Match vor Gericht richtigzustellen.
„Das Programm, auf das Epic und Match ihre Behauptungen stützen, bietet Entwicklern lediglich Anreize, Google Play-Nutzern Vorteile und einen frühzeitigen Zugang zu gewähren, wenn sie neue oder aktualisierte Inhalte veröffentlichen; es hindert Entwickler nicht daran, konkurrierende App-Stores zu erstellen, wie sie behaupten.“
Google-Sprecher
Der Sprecher sehe das Programm sogar als einen „Beweis dafür, dass Google Play in einem fairen Wettbewerb mit zahlreichen Konkurrenten um Entwickler steht, die eine Reihe von Auswahlmöglichkeiten für Betriebssysteme und App-Stores haben.„
Jeder gegen jeden – Klagen in alle Richtungen
Sowohl Epic Games als auch die Match Group hatten erst Anfang des Jahres vorläufige Vereinbarungen mit Google getroffen. Damit stellten sie sicher, dass ihre eigenen Apps während der laufenden Rechtsstreitigkeiten mit dem Suchmaschinengiganten im Play Store verfügbar bleiben. Match sieht sich seit Juni zudem mit einer Gegenklage konfrontiert. In dieser wirft Google dem Tinder-Entwickler vor, „überhaupt nichts“ für seinen Zugang zum Play Store zu bezahlen.
Epic ist bereits bekannt dafür, sich gegen überhöhte Plattformgebühren aktiv zur Wehr zu setzen. Das sorgte mitunter schon dafür, dass dessen Spiel Fortnite aus Googles Play Store und Apples App-Store verschwand. Beim laufenden Gerichtsverfahren zwischen Apple und Epic will neuerdings sogar die US-Kartellbehörde mitspielen.