Das US-Justizministerium will sich im kommenden Monat an den mündlichen Verhandlungen zwischen Epic Games und Apple beteiligen.
Nachdem Epic Games mit seiner Kartellklage gegen Apple vorerst scheiterte, wollen sich Beamte des US-Justizministeriums im kommenden Monat an den mündlichen Verhandlungen zwischen den beiden Parteien beteiligen. Die Unterstützung einer der beiden Seiten sei jedoch nicht vorgesehen.
Epic Games wollte Apples Gebühren nicht zahlen
Im Jahr 2020 verklagte Epic Games Apple aufgrund seiner von Epic als deutlich zu hoch angesehenen Provision für In-App-Käufe. Mit einer Gebühr in Höhe von 30 %, die sämtliche App-Entwickler für über Apples App-Store vertriebene Anwendungen an den iPhone-Hersteller abführen müssen, verstoße das Unternehmen gegen das Kartellrecht, so Epics Behauptung.
Begonnen hatte die Auseinandersetzung einst damit, dass Epic in seinem beliebten Battle-Royale-Spiel Fortnite ein eigenes In-App-Zahlungssystem implementierte, um Apples Plattformgebühren zu umgehen. Doch das ließ sich Apple nicht gefallen und verbannte infolgedessen Fortnite vollständig aus dem App-Store. Die Begründung: Epic Games habe gegen die Richtlinien verstoßen. Infolgedessen reichte Epic schließlich die zivilrechtliche Kartellklage ein.
Apple dominierte im Verfahren gegen Epic Games – vorerst
„Apple hat das Verfahren größtenteils gewonnen und seine Provisionen aufrechterhalten können„, heißt es in dem Bericht von Reuters. Doch eine Niederlage von Epic könne dem US-Justizministerium, das seit 2019 gegen Apple ermittelt, den Weg für eine Kartellklage versperren.
Der Fortnite-Schöpfer gibt sich jedoch noch nicht geschlagen und hat gegen die Niederlage Berufung eingelegt. Für den 21. Oktober ist vor einem US-Berufungsgericht eine mündliche Verhandlung angesetzt, in der sowohl Apple als auch Epic Games jeweils 20 Minuten Zeit haben, um ihre Argumente vorzubringen.
Das US-Justizministerium erbittet Teilnahme an Verhandlungen
Und genau für diese Verhandlung bat am Freitag auch das US-Justizministerium um eine 10-minütige Argumentationszeit. Die Kartellbeamten versicherten, weder Epic Games noch Apple unterstützen zu wollen. Sie zeigten sich jedoch besorgt über die fragwürdige Auslegung des Sherman-Gesetzes in der Vorinstanz.
„Die Vereinigten Staaten sind der Ansicht, dass ihre Teilnahme an der mündlichen Verhandlung für das Gericht hilfreich wäre, insbesondere um zu erläutern, wie die Fehler (in der Auslegung des Kartellrechts) die Durchsetzung des Kartellrechts über den spezifischen Kontext dieses Falles hinaus erheblich beeinträchtigen könnten„, teilte das Justizministerium in seinem Antrag mit.
Weder Apple noch Epic Games scheinen bisher ein Problem mit der Bitte des Justizministeriums zu haben. Apple erwarte laut dem Bericht lediglich, dass die erbetene Argumentationszeit von Epics Kontingent abgezogen oder entsprechend zusätzliche Zeit für den iPhone-Hersteller eingeräumt wird.