Adobe erneut unter Beschuss: US-Justizministerium klagt wegen irreführender Abo-Bedingungen und versteckter Kosten.
Das US-Justizministerium hat Klage gegen den Software-Riesen Adobe eingereicht. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll Kunden mit irreführenden Vertragsbedingungen getäuscht und wichtige Informationen verschwiegen haben. Insbesondere die Abo-Modelle der Adobe Creative Cloud stehen im Fokus der Vorwürfe.
USA verklagt Adobe: Undurchsichtige Jahresabos und versteckte Stornogebühren
Das US-Justizministerium hat Adobe verklagt, weil der Software-Riese seine Kunden durch irreführende Abonnementverträge geschädigt haben soll. Im Mittelpunkt stehen die Creative-Cloud-Abonnements mit jährlicher und monatlicher Zahlung. Obwohl der Name suggeriert, dass es sich um monatlich kündbare Verträge handelt, sind die Nutzer oft für ein Jahr gebunden. Vorzeitige Kündigungen sind mit hohen Gebühren verbunden. Zahlreiche Beschwerden verwirrter Verbraucher wurden ignoriert.
Bemängelt wird, dass die genauen Konditionen der Adobe-Jahresabonnements erst nach Vertragsabschluss klar werden. Informationen zu automatischen Vertragsverlängerungen und Stornogebühren sind auf den Buchungsseiten nur klein gedruckt und leicht zu übersehen. Auf Smartphones und Tablets sind die Details aufgrund der Darstellung sogar kaum lesbar. So gehen ahnungslose Kunden unbewusst jahrelange Verpflichtungen ein.
Da Adobe trotz zahlreicher Kundenbeschwerden keine Abhilfe geschaffen hat, sieht sich die Regierung nun zum Handeln gezwungen und die USA verklagen Adobe. Sollte die Klage erfolgreich sein, drohen Adobe hohe Bußgelder, Schadenersatzzahlungen und gerichtliche Verfügungen zur Unterlassung der irreführenden Praktiken. Ein Präzedenzfall mit möglichen Auswirkungen auf andere Unternehmen mit ähnlichen Abo-Modellen. Dies berichtet Android Authority in einem aktuellen Artikel.
Verbraucher im Abo-Dschungel
Technisch versierte Nutzer haben vielleicht weniger Probleme, solche Fallen zu erkennen. Für viele Verbraucher ist Adobe jedoch zu einem undurchsichtigen und teuren Dickicht aus Abonnements geworden.
Die Beschwerden häuften sich, doch Adobe ignorierte sie einfach. Warnungen des Better Business Bureau, in den sozialen Medien und auf den eigenen Support-Kanälen – das Unternehmen sah keinen Handlungsbedarf.
Nutzer von Adobe-Produkten, aber auch von anderen Software-Abonnements, sind gut beraten, Vertragsbedingungen immer genau zu studieren. Versteckte automatische Verlängerungen, Kündigungsfristen und Kostenklauseln können sonst sehr schnell zur teuren Falle werden.