Raubkopierer ist wütend, weil er keine illegalen Piraterie-Seiten mehr bei Google findet (Symbolbild)
Raubkopierer ist wütend, weil er keine illegalen Piraterie-Seiten mehr bei Google findet (Symbolbild)
Bildquelle: dima_sidelnikov, Lizenz

Google sperrt illegale Piraterie-Seiten jetzt auch per IP-Adresse

Im Kampf gegen Piraterie sperrt Google illegale Seiten inzwischen nicht mehr nur über deren Domain. Auch die IP-Adressen verschwinden nun.

So manch eine Domain beliebter Piraterie-Portale ist bereits aus den Ergebnissen etablierter Suchmaschinen verschwunden. Um die Unterwanderung dieser Maßnahme zu erschweren, sperrt Google illegale Seiten inzwischen auch über deren IP-Adresse. Denn dem ein oder anderen Admin gelang es bereits, darüber wieder in den Suchergebnissen aufzutauchen.

Milliarden von URLs aus Suchergebnissen verbannt

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Raubkopierern und Rechteinhabern geht in die nächste Runde. Denn Berichten zufolge sperrt Google illegale Seiten inzwischen nicht mehr nur via Domain, sondern neuerdings auch über deren IP-Adresse aus seinen Suchergebnissen aus.

Infolge zahlreicher DMCA-Meldungen hat der Suchmaschinengigant in den letzten Jahren bereits Milliarden von URLs vor den Augen seiner Benutzer versteckt. Oder – je nach Umfang der Rechtsverletzungen – durch eine radikale Herabstufung im Ranking zumindest abgestraft.

Was Anwender über die Suchmaschine an Piraterie-Inhalten finden, ist folglich nur ein Bruchteil dessen, was das Netz wirklich zu bieten hat.

Illegale Seiten per Domain zu sperren hilft immer nur vorübergehend

Sperrt Google – ebenso wie die jeweiligen Internetprovider – infolge einer einstweiligen Verfügung mal wieder ein paar etablierte illegale Piraterie-Seiten, so weichen diese bisher nur allzu gern auf neue Domains aus. Inzwischen ist diese Taktik jedoch nicht mehr allzu effektiv, da Rechteinhaber heutzutage immer schneller darauf reagieren können.

Wie TorrentFreak berichtet, geht der Suchmaschinenanbieter mittlerweile aber noch einen Schritt weiter. Demnach zeichnet sich in einigen Regionen bereits ab, dass Google immer häufiger neben der Domain auch die zugehörige IP-Adresse sperrt. Und das nicht ohne Grund.

Der direkte Besuch einer Webseite über ihre IP-Adresse ist zwar gelinde gesagt umständlich und wird sicherlich die wenigsten Benutzer effektiv anlocken. Dennoch macht so manch ein Piraterie-Portal Gebrauch davon, um eine Domain-Sperre zu umgehen und weiter bei Google gelistet zu werden.

Indonesisches Piraterie-Portal via IP-Adresse in den Google-Suchergebnissen
Indonesisches Piraterie-Portal via IP-Adresse in den Google-Suchergebnissen gelistet (Quelle: Screenshot)

Google sperrt illegale Piraterie-Seiten in Litauen per IP-Adresse

Gerade im Hinblick auf die Google-Suche scheint das Früchte zu tragen, wie unter anderem Beispiele aus Litauen zeigen. Dort gelang es Administratoren einiger Pirateriedienste trotz gesperrter Domain wieder in den Suchergebnissen aufzutauchen.

Der litauischen Rundfunk- und Fernsehkommission (LRTK) zufolge sperrt Google illegale Seiten üblicherweise auf deren Anordnung, sodass die Portale über die Suchmaschine nicht mehr auffindbar sind.

Daraufhin haben die Admins einiger dieser Dienste jedoch versucht, “die für sie geltenden Beschränkungen zu umgehen, indem sie es den Nutzern ermöglichten, sich mit den Websites nur über IP-Adressen ohne Domainnamen zu verbinden.

Doch Google ließ das nicht auf sich sitzen und entfernte sogleich auch die IP-Adressen der rechtsverletzenden Seiten aus den Suchergebnissen. Die LRTK begrüßt diese Praxis und sieht darin „ein äußerst wirksames Mittel, um den Zugang zu unrechtmäßig veröffentlichten urheberrechtlich geschützten Inhalten zu verhindern.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.