Edward Snowden & Elon Musk verurteilen Festnahme von Telegram-Gründer Pavel Durov
Edward Snowden & Elon Musk verurteilen Festnahme von Telegram-Gründer Pavel Durov
Bildquelle: spaxiax, Lizenz

Größen der Technologiebranche verurteilen Festnahme von Durov

Die Tech-Branche mit Vertretern wie Edward Snowden und Elon Musk kritisierten die Festnahme des Telegram-Gründers Pavel Durov in Frankreich.

Prominente Persönlichkeiten der Technologiebranche, darunter Edward Snowden und Elon Musk, sprechen sich gegen die Festnahme von Telegram-Gründer Pavel Durov aus. Durov wurde am 25. August nach der Landung seines Privatjets auf dem französischen Flughafen Le Bourget festgenommen. Er muss mit einer Anklage rechnen, die zu einer Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren führen könnte.

Gemäß The Economic Times hat Durovs Festnahme umgehende Reaktionen von namhaften Tech-Branchenführern ausgelöst. Unter anderem äußerten sich Edward Snowden und Elon Musk. Durov verließ Russland bereits im Jahre 2014. Er lebt jetzt in Dubai und besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft von Frankreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Auch Telegram, den Durov 2013 gründete, hat seinen Sitz in Dubai.

Für Edward Snowden gleicht Festnahme einer Geiselnahme

Zunächst drückte Edward Snowden, ehemaliger NSA-Whistleblower, der letztes Jahr die russische Staatsbürgerschaft erhielt, auf X seine Betroffenheit über die Situation aus. Er nannte die Festnahme von Durov einen „Angriff auf die grundlegenden Menschenrechte der Meinungsäußerung und der Vereinigungsfreiheit“. Er signalisierte, dass die Arrestierung den weltweiten Ruf Frankreichs schädige:

„Die Verhaftung von @Durov ist ein Angriff auf die grundlegenden Menschenrechte der Meinungsäußerung und der Vereinigungsfreiheit. Ich bin überrascht und zutiefst betrübt, dass Macron so weit gegangen ist, Geiseln zu nehmen, um Zugang zu privaten Kommunikationen zu erhalten. Das erniedrigt nicht nur Frankreich, sondern die ganze Welt.“

Elon Musk, CEO von Tesla, äußerte sich ironisch. Er verwies auf zunehmende Bedenken hinsichtlich der Zensur:

„Es ist das Jahr 2030 in Europa und Sie werden hingerichtet, weil Sie ein Meme liken.“

Strebt Frankreich Kontrolle an?

Auch der amerikanische Unternehmer und Investor Balaji Srinivasan beanstandet das Vorgehen der französischen Regierung. Srinivasan war Mitbegründer von Counsyl und ehemaliger Chief Technology Officer von Coinbase. Ihm gemäß ginge es dabei eher um Kontrolle als um Verbrechensprävention. Srinivasan betonte, dass es nicht angebracht sei, von Durov zu erwarten, die Kriminalität unter Telegrams riesiger Nutzerbasis in den Griff zu bekommen. Immerhin kämpfe die französische Regierung selbst mit der Kriminalität innerhalb ihrer eigenen Bevölkerung.

„Frankreich interessiert sich nicht für Kriminalität, ihnen geht es um Kontrolle. Wird Macron für jedes Verbrechen in Frankreich persönlich verantwortlich gemacht? Nein. Warum also wird von Durov erwartet, dass er jede Aktion auf Telegram beaufsichtigt?“

Freie Meinungsäußerung als Verbrechen

Zudem äußerte Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin Bedenken. Zwar hätte er zuvor Telegrams Ansatz zur Verschlüsselung kritisiert. Jedoch habe die Verhaftung Durovs besorgniserregende Auswirkungen auf die Kommunikationsfreiheit in Europa.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.