Neue Richtlinien auf Telegram: Kriminelle verlassen die Plattform, weil Durov verstärkt gegen Missbrauch und illegale Aktivitäten vorgeht.
Telegram hat kürzlich bedeutende Änderungen an seinen Richtlinien vorgenommen, die deutliche Auswirkungen auf die Nutzung der Plattform haben. Vor allem Akteure aus dem Dark Web reagieren auf die neuen Maßnahmen und verlassen Telegram zunehmend.
Neue Regeln, neues Spielfeld: Durov geht gegen illegale Aktivitäten vor
Wir haben bereits darüber berichtet. Telegram hat Ernst gemacht. Mit einer Reihe von Änderungen in den Nutzungsbedingungen geht die Plattform gezielt gegen Missbrauch vor. Im Zentrum steht die Suchfunktion. Bisher ein Einfallstor für zwielichtige Gestalten wird sie nun strenger überwacht.
Ein neues Moderatorenteam, unterstützt von künstlicher Intelligenz, durchsucht Telegram nach verdächtigen Inhalten. Ihr Ziel? Alles von Drogenhandel bis Betrug aus den Suchergebnissen zu verbannen. Nutzer können jetzt auch selbst aktiv werden und über den @SearchReport-Bot fragwürdige Inhalte melden.
Doch damit nicht genug: Telegram hat auch seine Datenschutzbestimmungen angepasst. Die Botschaft ist klar: Bei berechtigten Anfragen von Ermittlungsbehörden können IP-Adressen und Telefonnummern von Kriminellen herausgegeben werden. Eine weltweite Ankündigung, die in der Szene für Unruhe sorgt.
Die Folgen sind bereits spürbar. Erste kriminelle Gruppen suchen nach Alternativen zu Telegram. Denn sie fühlen sich auf der Plattform nicht mehr sicher. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die neuen Maßnahmen greifen.
Kriminelle verlassen Telegram – wohin führt ihr Weg?
Die Reaktionen aus der Unterwelt des Internets lassen aufhorchen. Bekannte Gruppen wie CyberVolk haben öffentlich angekündigt, Telegram den Rücken zu kehren. Ihre neuen Ziele? Plattformen wie Twitter X, Session oder Discord. Der Grund: Sie versprechen sich dort mehr Privatsphäre und Datenschutz.
BlackForums, ein weiterer großer Name in der Szene, ruft ebenfalls zum Umzug auf. Ihr Favorit ist Signal, eine Plattform, die für ihre starke Verschlüsselung bekannt ist. Sogar Anonymous France mischt sich ein und empfiehlt Hackergruppen, zu vermeintlich sichereren Diensten zu wechseln. Dies berichtet Dailydarkweb in einem aktuellen Artikel.
Diese Reaktionen zeigen: Die neue Linie von Telegram hat die kriminelle Szene aufgeschreckt. Was bisher als „sicherer Hafen“ galt, wird nun gemieden.
Sicherheit vs. Privatsphäre
Das Vorgehen von Telegram wirft aber auch Fragen auf. Wie viel Sicherheit ist möglich, ohne die Privatsphäre zu opfern? Die Plattform versucht offenbar, beiden Seiten gerecht zu werden. Denn einerseits will man illegale Aktivitäten eindämmen, aber auch andererseits den Ruf als verschlüsselter Messenger nicht verlieren.
Für „normale“ Nutzer könnte diese Entwicklung ein Gewinn sein. Eine sauberere Plattform bedeutet weniger Risiken beim täglichen Chatten. Doch Kritiker warnen: Zu viel Kontrolle könnte auch legitime, aber kontroverse Diskussionen gefährden.
Für uns Nutzer bleibt die Botschaft: Telegram scheint es ernst zu meinen. Ob das reicht, um das Vertrauen aller zu gewinnen, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist es ein spannendes Kapitel in der Geschichte der Messenger – eines, das wir weiter verfolgen sollten.