MEGA hat RapidShare überholt. Laut Alexa hat Dotcoms Filehoster mehr Seitenzugriffe. Womöglich liegt es am bestehenden juristischen Druck.
Der weltweit erste Filehoster fällt mittlerweile laut Alexa knapp hinter Kim Dotcoms MEGA zurück. Im Gegensatz zu RapidShare konnte MEGA die Menge der Seitenzugriffe ständig erweitern, RapidShare ging immer weiter in die Knie. Kürzlich trafen sich beide Kurven, der Nachfolger von Megaupload hat die Schweizer Mutter aller Filehoster überholt.
MEGA liegt vorne
Darum geht es den meisten Usern, um den schnellen Download.
Im globalen Vergleich liegen beide Seiten ganz dicht beieinander. Nach Auskunft des deutschen Firmengründers Kim Schmitz (Dotcom) soll der neue neuseeländische Dienstleister erst über ein Fünftel der Zugriffe von Megaupload verfügen. Bislang ist unklar, ob die PR-trächtige Aussage auch den Tatsachen entspricht. Allerdings gehen die Zugriffszahlen bei MEGA immer weiter in die Höhe, während RapidShare immer weiter an Bedeutung verliert. hotfile.com hat ähnlich wie RapidShare ständig Nutzer verloren.
MEGA überholt Mutter aller Filehoster
Möglicherweise liegt es daran, weil sowohl hotfile als auch RapidShare immer wieder vor den Gerichten unterliegen und ihnen immer härtere Prüfpflichten auferlegt werden. Bleiben die Dateien wegen juristischen Auseinandersetzungen nicht dauerhaft online, nehmen die Betreiber von Untergrund-Seiten von solchen Anbietern Abstand. Überraschend erscheint allerdings die Statistik von uploaded.net. Die Website liegt beim Global Rank von Alexa auf Platz 231, MEGA nimmt derzeit Rang 994 ein. Von daher gibt es auch bei MEGA noch viel Platz nach oben.
Baboom als Nachfolger von MegaBox?
Kim Dotcom ist von MEGA schon wieder weiter gezogen und arbeitet an der Musikverwertungs-Plattform Baboom, die vor dem Megaupload-Bust unter dem Begriff MegaBox an den Start gehen sollte. Dabei will man unter Ausschluss der Plattenlabels die Künstler direkt an den Einnahmen beteiligen. Ob die Mitarbeiter von Baboom auch die PR-Kampagnen und Touren der Künstler planen werden, darf man aber bezweifeln. Von daher dürfte sich dieses Angebot primär an solche Interpreten und Gruppen wenden, die von ihren Plattenfirmen systematisch aufgebaut wurden und sehr bekannt sind. Wenn bei den Stars irgendwann die Plattenverträge auslaufen, gehen sie möglicherweise zu Baboom.
Gleiches Prinzip wie bei MegaBox
Schon bei MegaBox wurden den Interpreten Beteiligungen an den Einnahmen von bis zu 90% versprochen. Die Umsätze sollen durch eine eigene Software realisiert werden, die den Nutzern beim Musikkonsum Werbung anzeigt. Kurz nach der Beschlagnahmung der Server von Megaupload gingen zahlreiche Gerüchte durchs Netz, die juristischen Maßnahmen hätten angeblich führende Vertreter der Musikindustrie vorangetrieben. Bei den Labels könnte tatsächlich die Angst umgehen, dass sie auf ihre Kosten die Stars aufbauen, die dann den Partner wechseln um so richtig abzukassieren. In dem Fall würden die Labels auf ihren Kosten sitzenbleiben. Nutznießer wären die wenigen Topstars und natürlich Mr. Dotcom himself. Beweise dafür, dass die Musikwirtschaft die US-Justiz zu Maßnahmen gegen Megaupload gedrängt hat, gibt es freilich keine.
Doch Kim hat noch weitere Pläne. Neben Baboom soll demnächst eine eigene Partei und ein verschlüsselter Messenger inklusive Video-Telefonie an den Start gehen. Einen Vorteil hätte die Angelegenheit. Zumindest wird man nicht lange herumrätseln müssen, wer der Spitzenkandidat und Vorsitzende der neuen Partei wird.
Wie funktioniert das Alexa Ranking?
Alles fing mit einer Toolbar für den Internet Explorer an, die sich tief ins Betriebssystem eingräbt und verzeichnet, welche Webseiten besucht werden. Das ist auch der Grund, warum vor allem jüngere und weniger kritische Nutzer diese Toolbar installieren. Von daher sind die Zahlen nicht aussagekräftig, will man die Surfgewohnheiten aller Nutzer in Erfahrung bringen. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Bremen bezeichnete die Software sogar als Spyware. Alexa wertet aber auch die Qualität von Inhalten, die Besucherströme und die Links untereinander aus. Man wertet also nicht nur die Daten der Toolbar von verschiedenen Browsern aus. Auch versucht die Amazon-Tochter vom Inhalt her vergleichbare Portale zusammenzufassen, um den Benutzern einen besseren Überblick zu verschaffen.
Grafik links: Der Absturz von RapidShare von 2012 und 2013 in Bild und Zahl.
Update: Im Februar 2015 mussten wir dann über das Ende von RapidShare berichten. MEGA existiert bis heute, allerdings ohne Dotcom an der Spitze.
Tarnkappe.info