Gestern wurden die internen Daten des Filmstudios Sony Pictures Entertainment von Wikileaks veröffentlicht, die Hacker erbeutet haben.
5 Monate nach dem Angriff der Hackergruppe Guardians of Peace haben Unbekannte gestern die internen Daten des Filmstudios Sony Pictures Entertainment von Wikileaks veröffentlicht. Darunter befinden sich über 30.000 Dokumente und über 170.000 firmeninterne E-Mails. Über die Moral dieser Aktion lässt sich freilich streiten.
Stammen die Hacker aus Nordkorea?
Vor 17 Stunden kündigten die Macher der Enthüllungsplattform Wikileaks via Twitter die Publikation der gehackten „The Sony Archives“ an. Darunter befinden sich unzählige Nachrichten von über 2.200 Mitarbeitern von Sony Pictures Entertainment (SPE). Schon im Februar dieses Jahres wurde gemutmaßt, dass der Zugriff auf die Server von SPE tiefer als anfangs angenommen war. Neben den illegal veröffentlichten Spielfilmen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Kino gelaufen sind, wurden von den Hackern nach und nach prekäre Details ans Tageslicht gebracht.
Die Hacker geben sich als Guardians of Peace (#GOP) aus. Es gibt allerdings Gerüchte, dass angeblich die Regierung Nordkoreas für diese Cyber-Attacke verantwortlich sein soll. Deren Führung war mehr als unglücklich über die Komödie „The Interview“, die im Frühjahr an den Kinokassen floppte. Manche Cyberkriminelle versuchten damals den Leak für eigene Zwecke zu missbrauchen.
Wikileaks: gezielte Suche möglich, Presse reagiert bereits
Wie bei Wikileaks Publikationen üblich, kann man alle Dokumente und E-Mails gezielt nach Suchbegriffen durchsuchen. Die Kollegen von verschiedenen US-Medien haben schon fleißig angefangen, die geleakten Informationen auswerten, um daraus eigene Storys zu stricken. So veröffentlichte „zdnet“ heute, Sony-Geschäftsführer sollen Netflix davon überzeugt haben, man müsse alle zahlenden VPN-Nutzer aussperren. „The Age National“ berichtet von einer direkten Zusammenarbeit zwischen Hollywood und lokalen australischen Anti-Piraterie-Vertretern. Wer sich für weitere Enthüllungen interessiert, sollte dem Twitter-Account von Wikileaks folgen. Dort kündigte man eine Auswahl der Hintergrundberichte an, die auf dem Hack von Sony Pictures basieren.
Sony Pictures schäumt
Der betroffene Konzern verurteilt naturgemäß das Vorgehen von Wikileaks. Die Enthüllungsplattform spiele den Hackern in die Hände. Denen ginge es in erster Linie darum, den Sony-Mitarbeitern zu schaden. Wikileaks veröffentliche mit diesem Leak gestohlenes Material, welches auf einen „bösartigen kriminellen Akt“ basiert.
Tarnkappe.info