Free Julian Assange Wikileaks
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Julian Assange im Botschaftsgebäude festgenommen

Das kam überraschend: Die britische Polizei durfte am heutigen Nachmittag die Botschaft von Ecuador betreten, um Julian Assange festzunehmen.

Die britische Polizei durfte am heutigen Nachmittag die Botschaft von Ecuador betreten, um den Wikileaks-Mitgründer Julian Assange festzunehmen. Im Vorfeld war schon gemunkelt worden, dass es bis zum Rausschmiss aus der Londoner Botschaft nur noch „Tage oder Stunden“ dauern würde. Moskau kritisiert den Vorfall scharf. Die Hand der Demokratie habe mit diesem Schritt die Freiheit erwürgt. So äußerte sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bei Facebook.

Britische Ermittler durften in Botschaft eindringen: Julian Assange in Haft

Nach Auskunft der Behörden befindet sich Julian Assange auf einer Wache im Stadtzentrum der britischen Hauptstadt. Assange wurde seit 2012 Asyl gewährt, weil er die Auslieferung nach Schweden befürchtete. Die Verfahren in Schweden wegen mehrerer Vergewaltigungsvorwürfe sind mittlerweile verjährt. Nachdem Ecuador angekündigt hatte, Assange kein Asyl mehr zu gewähren, waren in den letzten Tagen Autos aufgetaucht, die dort Tag und Nacht vor dem Gebäude gewartet haben. In drei Schichten saßen dort jeweils drei Personen im laufenden PKW, die von den anwesenden Kamerateams nur zu ungerne gefilmt wurden. Auf dem Twitter-Account von Wikileaks sind mehrere Videos von den mutmaßlichen Festnahme-Teams zu sehen.

Die britische Polizei hatte immer wieder angekündigt, ihn wegen seiner Flucht in die Botschaft festzunehmen, sollte er sich außerhalb des Geländes zeigen. Assange habe damit gegen die Kautionsauflagen verstoßen. Großbritannien liegt ein Auslieferungsersuchen der USA vor. Von daher ist es realistisch, dass man Assange tatsächlich demnächst in die USA überstellt. Allerdings erst, sobald er seine Haftstrafe in Großbritannien abgesessen hat.

Die USA wirft dem Wikileaks-Mitgründer vor, zahlreiche geheime Dokumente veröffentlicht zu haben. Assange droht dort als Betreiber von Wikileaks eine lebenslange Haftstrafe.


Video: Zirka zehn Polizeibeamte führen den sichtlich überraschten Assange ab.

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Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.