Falschmeldungen und Desinformation (Symbolbild)
Falschmeldungen und Desinformation (Symbolbild)
Bildquelle: Skorzewiak, Lizenz

Sora von OpenAI: Vorhang auf für das größte kollektive Online-Desinformationsproblem

Ist Sora von OpenAI eine Bedrohung für glaubwürdige Informationen im Internet? Höchste Zeit, dass Unternehmen ihre Verantwortung erkennen!

Online-Desinformation ist wie Unkraut, das unbemerkt im Garten des Internets wuchert. Sie spaltet Gemeinschaften, manipuliert Wahlen und treibt Teile der Weltbevölkerung in den Wahnsinn. Doch während das Problem eskaliert, scheinen die einflussreichsten Technologieunternehmen nur Öl ins Feuer zu gießen. Jüngstes Beispiel: Sora von OpenAI. Ein Kommentar.

Sora von OpenAI: Digitale Müllberge und unabsehbare Folgen

Kürzlich stellte OpenAI stolz Sora vor, seinen neuen Text-zu-Video-Generator. Eine verlockende Technologie, zweifellos, aber mit alarmierenden Konsequenzen. Sora verspricht, qualitativ hochwertige KI-Videos mit nur einer Texteingabe zu erzeugen, aber zu welchem Preis?

Die Mission von OpenAI mag „weltverändernd“ sein. Aber derzeit besteht ihr größter Beitrag zum Internet darin, Terabytes von digitalem Müll zu produzieren. Die generierten Inhalte können leicht von Betrügern und Desinformationskampagnen missbraucht werden. Obwohl OpenAI vorgibt, an Lösungen zu arbeiten, sind die möglichen negativen Auswirkungen offensichtlich.

Die Illusion von Kontrolle: Unzureichende Sicherheitsvorkehrungen

Trotz der Versprechungen, die möglichen negativen Folgen einzudämmen, bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen werden. Die Absicht, Wasserzeichen einzuführen und gewalttätige oder sexuelle Inhalte zu filtern, mag lobenswert sein, aber die Realität zeigt, wie leicht solche Systeme umgangen werden können.

Sora von OpenAI: Enormes Missbrauchspotenzial
Sora von OpenAI: Enormes Missbrauchspotenzial.

Sora wird zweifellos eine Lawine gefälschter Inhalte auslösen, die die sozialen Medien überschwemmen werden. Dies wird es den Menschen noch schwerer machen, zwischen Realität und Fälschung zu unterscheiden, und das Vertrauen in Online-Inhalte weiter untergraben.

Neben den offensichtlichen sozialen Auswirkungen gibt es auch ökologische und wirtschaftliche Bedenken. Die Produktion von KI-generierten Videos ist mit einem enormen Energieverbrauch verbunden und könnte sich auf die Videoproduktionswirtschaft auswirken, da traditionelle Arbeitsplätze überflüssig werden.

Profit statt Prinzipien?

Letztlich stellt sich die Frage, ob die Profitgier über die moralische Verantwortung der Unternehmen siegt. Die Einführung von Technologien wie Sora mag kurzfristig profitabel sein, aber zu welchem Preis?

Es ist höchste Zeit, dass Unternehmen ihre Verantwortung erkennen und handeln, bevor das Desinformationsproblem außer Kontrolle gerät. Denn letztlich ist es nicht nur ein Problem der Technologie, sondern unserer Gesellschaft als Ganzes.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.