Nintendo zielt auf KI-generierte Mario-Bilder ab
Nintendo zielt auf KI-generierte Mario-Bilder ab
Bildquelle: iammarcowild, Lizenz

Nintendo zielt auf KI-generierte Mario-Bilder ab

Im Auftrag von Nintendo setzt das Unternehmen Tracer KI ein, um KI-generierte Mario-Bilder aus Social-Media-Plattformen zu entfernen.

Offenbar hat Nintendo damit begonnen, gegen KI-generierte Grafiken wie Mario-Bilder auf Grundlage ihrer Spiele vorzugehen. Damit beauftragt hat der Konsolen- und Spielehersteller ein Unternehmen namens Tracer. Zur Umsetzung des Auftrags verwendet Tracer ein KI-gestütztes Copyright-Tool zum Aufspüren solcher Bilder. Hand in Hand mit der Bildentfernung gehen zudem Abmahnungen im Namen von Nintendo zu. Davon betroffen waren bereits Nutzer der Plattform X.

Nintendo verfolgt urheberrechtsverletzende Mario-Bilder

Zahlreiche Social-Media-User nutzen Gen-AI-Tools wie Grok von xAI zur Erstellung von Bildern. Allerdings scheinen auch viele solcher erstellten Inhalte Urheberrechte zu verletzen. Dies rief typischerweise Nintendo auf den Plan. Gleich mehrere solcher Posts wurden aufgrund einer Abmahnung von Tracer bereits von X entfernt. Die meisten dieser Veröffentlichungen enthielten Bilder von Mario, die User mittels KI generierten. Zudem erwischte es auch einige Fan-Art-Bilder.

Wie The Verge berichtete, verwendet Tracer KI, um die Bilder zu identifizieren und im Namen von Nintendo Abmahnungen zuzustellen. Selbst davon betroffen war Tom Warren, leitender Redakteur bei The Verge. Er veröffentlichte auf X ein von Grok generiertes Bild von Mario, der ein „seltsam rauchendes“ Bier und eine Zigarette in den Händen hält.

Bereits kurz nach der Bildentfernung erhielt Tom Warren eine E-Mail. Darin hieß es, dass X eine Mitteilung gemäß dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA) erhalten habe. Dabei stellte die Mitteilung Customer Success Manager, Ben Arzen, von Tracer zu. Tom Warren resümiert: „Die Anwälte von Nintendo haben einen DMCA-Antrag auf Entfernung des Mario-Bildes gestellt, das ich mithilfe der Grok-KI von X erstellt habe.“

The Verge informierte weiterführend, dass zudem mehrere andere X-User ähnliche E-Mails von Tracer im Namen von Nintendo meldeten.

Verge berichtete:

„Einer der von X aufgelisteten Accounts postete letzte Woche, dass er eine Benachrichtigung für KI-generierte Bilder erhalten habe, die Luigi und Waluigi als IDF-Soldaten zeigten.
Aber es scheint, als ob das hier verwendete Verfahren auch Fan-Art-Posts aufsammelt. Einer der in der DMCA-Anfrage aufgeführten Accounts, OtakuRockU, postete, dass man gewarnt worden sei, dass sein Account wegen „einer Zeichnung von Mario“ gekündigt werden könnte, während ein anderer, PoyoSilly, eine bearbeitete Version einer Zeichnung postete, die angeblich in einer Mitteilung genannt wurde. (Auf dem neuen Account war ein Bild einer Mario-ähnlichen Puppe über einen Teil des Bildes gelegt, wodurch der ursprüngliche Teil mit Mario verdeckt wurde.)“

Nintendo setzt auf Tracer-Dienstleistungen

Tracer bezeichnet sich selbst als führende digitale Markenschutzplattform. Das Unternehmen bietet sowohl Markenschutzsoftware und diesbezügliche Dienste an als auch Schutz vor Phishing und Betrug. Im Rahmen ihrer Dienstleistung spüren sie verdächtige Einträge auf und entfernen gemäß eigenen Angaben „rechtsverletzende Einträge schnell und präzise von Hunderten von digitalen Plattformen“. Zum Einsatz kommt dabei Flora, ihr KI-gestützter Assistent.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.