xmr.to, Monero
xmr.to, Monero
Bildquelle: (CC BY-ND 4.0)

XMR.to: Handelsplattform für Monero stellt Dienst ein

Vorgestern hat man die Online-Handelsplattform XMR.to geschlossen. Mit weiteren Einschränkungen waren die Betreiber nicht einverstanden.

Kürzlich haben die Betreiber von XMR.to ihre Online-Handelsplattform geschlossen. Auf Anfrage von Geschäftspartnern oder Behörden habe man dem eigenen Service immer mehr Beschränkungen auferlegen müssen. Das wollte man offenbar nicht länger hinnehmen.

RIP XMR.to – 2015 bis 2021

xmr.to

XMR.to gab es seit sechs Jahren, das ist im Krypto-Sektor ohne Übertreibung eine Ewigkeit. Dort konnte man Bitcoin gegen den Privacy Coin Monero (XMR) tauschen.

Im Sommer letzten Jahres erweiterte der Dienst sein Angebot und unterstützte Zahlungen an das Lightning Network. Doch damit es es jetzt vorbei.

Die Betreiber mussten ihr Angebot auf Betreiben der Behörden oder Geschäftspartner immer weiter einschränken. Sie waren laut Blogbeitrag nicht dazu bereit, solche Nutzer auszusperren, die ihre Seite mittels Tor-Netzwerk oder ein VPN besucht haben. Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Abschaltung gut möglich, weil die Privacy-Währung Monero vergleichsweise häufig akzeptiert wird. „Hätten wir (XMR.to) in den vergangenen Jahren abgeschaltet, so wäre dies (mangels anderer Handelsplätze) eine echte Unannehmlichkeit für Monero-Nutzer gewesen.“

Projekt war in der Community sehr beliebt

Die wahren Hintergründe der Aufgabe des Projekts liegen aber wahrscheinlich ganz woanders. Uns vorliegenden Informationen soll man den Betreiber von XMR.to wegen dem Verdacht auf Verstoß gegen das Geldwäschegesetz angeklagt haben. Auch soll deswegen eine Hausdurchsuchung erfolgt sein, um entsprechende Beweismittel zu sichern. Der Macher von XMR.to wird wohl keine andere Wahl gehabt haben, als sein Projekt über kurz oder lang auf Eis zu legen.

Job done! Bei der Community war der langjährige Dienst sehr beliebt, weil man den Tausch von weniger als 0,5 Bitcoin in Monero ohne Gebühren angeboten hat. Laut dem Admin wollte man mit der Gründung sowohl ein Geschäft aufbauen als auch damit die Monero-Community zu unterstützen. Dem Gründer ging es darum, den Nutzen dieses Privacy Coins eigenhändig zu maximieren, statt auf eine ausreichende Akzeptanz der Händler zu warten, die sich vielleicht irgendwann eingestellt hätte. Oder auch nicht.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.