Dogecoin
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Bildquelle: alfernec, Lizenz

Dogecoin: verstärkte Nutzung bei illegalen Aktivitäten

Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass der Dogecoin dank seiner wachsenden Popularität vermehrt Anwendung bei illegalen Aktivitäten findet.

Wie eine vom Blockchain-Analyseunternehmen Elliptic am 22. Juni veröffentlichte Studie zeigt, wird offenbar die Meme-Kryptowährung Dogecoin vermehrt von Cyberkriminellen genutzt. Das Unternehmen hat in dem Zusammenhang Dogecoin-Transaktionen im Wert von „Millionen von Dollar“ aufgespürt, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen. Wie die Forscher feststellten, würden damit Delikte, wie Abzocke, sonstiger Betrug, Schneeballsysteme, Terrorismus und der Verkauf von Material bezüglich sexuellem Kindesmissbrauch, erleichtert.

Am Nikolaustag 2013 wurde die Markteinführung des Dogecoin, der das Logo eines japanischen Shiba Inu-Hundes trägt, zunächst noch auf einem Bitcoinforum bekannt gegeben. Die Gründer der Kryptowährung sind zum einen Adobe-Mitarbeiter Jackson Palmer und zum anderen Programmierer Billy Markus. Mit der Schaffung dieser Spaß-Kryptowährung wollte Dogecoin-Initiator Palmer eigentlich die Absurdität des frühen Krypto-Booms verdeutlichen, bei dem Anleger schon damals große Summen an Geld in waghalsige Krypto-Abenteuer investierten.

DOGE erfährt aktuell erheblichen Wertzuwachs

Die zunächst als Parodie gedachte Kryptowährung Dogecoin hat gerade als Zahlungsmittel an Bedeutung gewonnen. Einschließlich der Verwendung durch die ukrainische Regierung, um Spenden für ihre Verteidigung gegen die russische Invasion entgegenzunehmen. Ab dem 19. Juni schoss der Wert von Dogecoin (DOGE) erneut in die Höhe, nachdem Elon Musk über Twitter seine Unterstützung für die Kryptowährung wiederholt zum Ausdruck brachte. Sein Beitrag brachte Dogecoin dazu, sich den Top-Ten-Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung anzuschließen.

Aktuell stieg Dogecoin gestern um fast 10 %. DOGE wird laut Daten von CoinMarketCap derzeit bei 0,071 $ gehandelt. Das Handelsvolumen der Münze ist auch an den großen Kryptowährungsbörsen stark gestiegen. Es lag in den letzten 24 Stunden bei rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Trotz dieses starken Anstiegs liegt DOGE jedoch immer noch 89 % unter seinem im Mai 2021 verzeichneten Allzeithoch von 0,73 $.

Quelle: Elliptic

Gemäß der Studie gehören zu den häufigsten Verbrechen, die Dogecoin begünstigte, Betrügereien und Schneeballsysteme. Diese belaufen sich auf insgesamt 50 Fälle. Allein dabei haben Betrüger Dogecoin im Wert von Hunderten Millionen Dollar erlangt. Zu den bemerkenswerten Straftaten gehörten das Plus Token Ponzi Schema. Dieses führte zur Beschlagnahme von DOGE im Wert von über 20 Millionen Dollar durch die chinesischen Behörden. Zudem ist der angebliche Diebstahl von Dogecoin im Wert von 119 Millionen Dollar im Zusammenhang mit einem türkischen Ponzi Schema im Jahr 2021 mit aufgeführt.

Im Rahmen der Terrorismusfinanzierung erhielten Dogecoin-Adressen im Juli 2021 40.235 Dollar, wobei der Betrag an die Terrorgruppe Hamas ging. Bemerkenswert wäre, dass Tether und Bitcoin dabei den ersten Platz einnehmen. Die jeweiligen Wallets haben diesbezüglich 4,1 Millionen Dollar bzw. 3,3 Millionen Dollar erhalten. Die Forscher stellten weiterhin fest, dass DOGE im Wert von etwa 3.000 Dollar auch als Bezahlung für Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern diente.

Dogecoin gewinnt auf Darknet-Marketplaces zunehmend Akzeptanz

Weiterhin verzeichnete Dogecoin eine hohe Nutzung in Darknet-Märkten, wobei sie beispielsweise als Zahlungsoption für Drogen und gestohlene Daten dienen. In Bezug auf das Darknet akzeptieren die digitale Münze gleich eine Reihe von Marktplätzen, wie z. B. Just-Kill, die gestohlene Kreditkarten feilbieten. Auch Archetype, das sich auf den Verkauf illegaler Drogen konzentriert, gestattete einst Dogecoin-Zahlungen, bevor sie ausschließlich nur noch Monero annehmen. Doge als Zahlungsmethode verwendete zugleich der inzwischen aufgelösten Darknet-Market Doge Road. Dieser war 2014 kurzzeitig aktiv, bevor er einen Exit-Scam erlitt, wobei die Betreiber mit den Kunden-Geldern verschwanden.

Das Blockchain-Analyseunternehmen Elliptic fand es erwähnenswert, dass Cyberkriminelle bisher vor allem Bitcoin und datenschutzfreundliche Kryptowährungen, wie den Monero, genutzt haben. Während Bitcoin an Gunst auf den Darknet-Märkten verliert, wie Bitcoinmagazine berichtete, würden die Akteure ansonsten zunehmend ihr Repertoire an Kryptowährungen, wie den Dogecoin, erweitern, um auch weiterhin einer Entdeckung zu entgehen.

Cliptomaner verwendet DOGE-Adresse

Den Forschern zufolge wird die Kryptowährung auch für die Verbreitung von Malware, wie Cliptomaner, genutzt, die Computer entführt, um böswillig Kryptowährungen zu schürfen. Die Malware kapert zudem durch Clipboard-Hijacking verschiedene Krypto-Vermögenswerte, darunter Dogecoin. Bis heute hat die von Cliptomaner verwendete DOGE-Adresse fast 29.000 US-Dollar erhalten.

Schließlich stellte Eliptic noch fest, dass DOGE verwendet wird, um Gelder für rechtsextreme Gruppen, wie Infowars, zu sammeln. Diese haben darüber über 1.700 Dollar an Spenden erhalten.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.