Bitcoin-Scamming blockchain
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Indien: Folter mit Todesfolge wegen Bitcoin-Scamming

Wegen Bitcoin-Scamming wurde in Indien ein Geschäftsmann zu Tode gefoltert. Investoren wollten das Passwort zu seinem Bitcoin-Wallet.

Bitcoin-Scamming mit dickem Ende. Am 28. August fand die indische Polizei in Uttarakhand die Leiche des Kerala Geschäftsmannes Abdul Shakoor. Man fand den 35-Jährigen aus Malappuram in einem Auto auf dem Parkplatz eines Krankenhauses.

Aufgrund eines Anrufs aus dem Krankenhaus gelangte die Polizei an den Tatort. Bereits am Freitagabend nahmen die Beamten fünf Personen in Roorkee fest, die in dringendem Tatverdacht stehen, Shakor zu Tode gefoltert zu haben. Als Tatmotiv gaben sie an, Shakoor habe sie bei Bitcoin-Investitionen betrogen. Durch Folter wollten sie an ein Passwort zu einem Bitcoin-Wallet gelangen. Fünf weitere tatbeteiligte Personen sind noch flüchtig, berichtet gulfnews.com.

Bitcoin-Scamming: Flucht statt Investment

Gemäß Senior Superintendent der Polizei (SSP), Arun Mohan Joshi, betrieb Shakoor in Kerala ein Bitcoin-Geschäft. Shakoor habe 5,5 Milliarden Rupien von Investoren eingesammelt, um diese dann gewinnbringend in Bitcoin zu investieren. Es kam zum Streit unter den Investoren, als Shakoor Verluste im Bitcoin-Geschäft zugab und zusammen mit seinen Kernteammitgliedern vor etwa zwei Monaten aus Kerala floh, um den Investoren zu entgehen. Shakoor soll für einen 65 Millionen US-Dollar schweres Bitcoin-Scamming (= Betrug) verantwortlich sein.

Die Polizei von Dehradun stellte bei der Befragung des Angeklagten fest, dass Shakoor seinem Partner Aashiq mitgeteilt hatte, dass sein Bitcoin-Konto gehackt worden wäre und dass er vorhatte, eine eigene Kryptowährung zu erstellen, um die Investoren auszahlen zu können. Aashiq war jedoch davon überzeugt, dass Shakoor möglicherweise noch Guthaben im Wert von mehreren Millionen Rupien zurückhält. Zudem glaubte man, dass das Team an den Betrag vom Bitcoin-Scamming herankäme, wenn man das Passwort für die Wallet bekäme.

Entführung & Folter, um Passwort zu erhalten

Das Bitcoin-Scamming hatte schlimme Folgen. Am 12. August brachte Aashiq Shakoor nach Dehradun und mietete schließlich am 26. August ein Haus. Aashiq wurde von anderen in den Fall involvierten Investoren unterstützt und fing an, Shakoor zu foltern, um das Passwort zu Wallet zu erhalten.

„Der Angeklagte hat ihn so sehr gefoltert, dass Shakoor gestorben ist. Weil mit seinem Tod Unmengen an Geld verloren gingen, brachten ihn die Männer in ein Krankenhaus und hofften auf ein Wunder. Da dieses Krankenhaus ihn jedoch für tot erklärte, brachten sie ihn in ein anderes Krankenhaus, wo sie die gleiche Antwort erhielten. Also ließen sie die Leiche im Auto und flohen aus dem Krankenhaus “, gibt SSP Arun bekannt.

Krankenhäuser sollten Wunder vollbringen

Beim Durchsuchen des Wagens fand die Polizei eine Hospital Admission Card nebst einem Tagebuch und einigen Dokumente. Anhand der Papier konnte der verstorbene Abdul Shakoor identifiziert werden. Die Polizei fand auch mehrere Verletzungsspuren an Shakoors Körper, die darauf hinwiesen, dass er zu Tode gefoltert wurde. Nach Angaben des Krankenhauspersonals brachten vier Männer Shakoors Leiche in das Auto und ließen es auf dem Parkplatz zurück.

bittrail bitcoin raketeVerschiedene Polizeiteams überwachten im Zuge der Ermittlungen Hotels, Bushaltestellen und den Bahnhof, auch in Zusammenarbeit mit der Polizei anderer Bundesstaaten. Anhand von Filmmaterial identifizierte und verfolgte die Polizei die gesuchten Männer zu einem Bus in Richtung Saharanpur/ Roorkee in Uttarakhand. Die Beamten von Haridwar und Dehradun folgte dem Bus und hielten ihn an. Die Männer wurden festgenommen. Fünf weitere Verdächtige wegen dem Bitcoin-Scamming befinden sich derzeit noch auf freiem Fuß.

Bildquelle: Mohamed Hassan, thx! (Pixabay Lizenz)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.