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Coinmixer.se offline – Bust oder Exit-Scam des Mixing-Dienstleisters?

Coinmixer.se ist zwar noch im Web erreichbar, der Bitcoin-Dienstleister mixt aber schon seit mehreren Tagen keine Guthaben mehr. Was ist los?

Coinmixer.se ist zwar noch im Web erreichbar, der Bitcoin-Dienstleister mixt aber schon seit mehreren Tagen keine Guthaben mehr. Offenbar hat man die ein Jahr alte Empfehlung des Wettbewerbers Bitmixer.io ernst genommen, die ihren Konkurrenten geraten haben, ebenfalls die Stecker zu ziehen. Wie lange wird es dauern, bis derartige Dienstleister überall verboten sind?

Coinmixer.se ist weg vom Fenster

Good bye Coinmixer.se. Noch ein Kryptogeld-Dienstleister hat seine Tätigkeit eingestellt. Den Nutzern wurde vor einem Jahr beim Aus von Bitmixer.io empfohlen, für illegale Zwecke Kryptowährungen wie den Dash, Monero oder Zerocoin zu nutzen. Bitte kein Bitcoin und das unabhängig davon, ob dieser gemixt wurde oder nicht. Da das Ökosystem des Bitcoin von Anfang an auf Transparenz ausgelegt war und noch immer ist, gehen Nutzer bei illegalen Aktivitäten extrem hohe Risiken ein.

Bei Bitcointalk.org wurden die Nutzer zuletzt am 04. Juli darüber informiert, dass diverse Scammer (Abzocker) Domains wie coinmixer.com, conmixer.de, coinmLxer.se oder coinmixer.live benutzen, um die Kunden abzuzocken. Seitdem haben sich zwar diverse Kommentatoren gemeldet, dass ihre Coins nicht mehr gemischt werden. Eine Antwort der Betreiber steht aber nach wie vor aus. In der Szene spekuliert man, dass es personelle Zusammenhänge zwischen Coinmixer.se und Bitmixer.io gegeben haben soll. Diese Behauptung lässt sich aber nicht überprüfen. Wir haben die Macher von Coinmixer.se per E-Mail kontaktiert und warten seit rund 24 Stunden vergeblich auf eine Antwort.

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Kriminelle nehmen Krypto-Mixer sehr gerne in Anspruch

Im Interview vom September 2016 räumten die Betreiber ein, dass der Bitcoin nicht „besonders anonym“ sei. „Alle Zahlungen sind öffentlich. Man kann sie in der Blockchain verfolgen, von Adresse zu Adresse. Diese Spur ist je nach Fall sehr eindeutig mit etwas mehr Aufwand verfolgbar. Auch werden viele Spuren hinterlassen, die über auskunfsfreudige Dritte wie staatlich regulierte Bitcoin Marktplätze von Behörden eingefordert werden können.

Coinmixer.se versuchte diese Lücke zu schließen und den Nutzern gegen eine entsprechende Gebühr mehr Anonymität zu verschaffen. Dass Pädophile, Drogen- und Waffenhändler oder sonstige Kriminelle ihren Dienst in Anspruch nehmen könnten, beurteilten die Betreiber mit „gemischten Gefühlen“. Ihnen war es wichtig, den Bitcoin wie Bargeld ohne Spuren und gänzlich zensurfrei nutzen zu können.

Sollten wir wider Erwarten noch etwas Neues hören, melden wir uns gerne mit einem Update.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.