Der illegale Anbieter VPNLab.net gehört nun der Vergangenheit an. Eine Razzia führte zur Beschlagnahmung von 15 Servern in diversen Ländern.
Goodbye VPNLab.net! Diese Woche gingen diverse Strafverfolgungsbehörden grenzüberschreitend gegen den kriminellen Missbrauch dieses VPN-Dienstleisters vor. Der Anbieter wurde zur Unterstützung von schweren kriminellen Handlungen wie der Verbreitung von Ransomware und anderen Aktivitäten der Cyberkriminalität genutzt. Darüber berichtete wie Europol heute im Rahmen einer Pressemitteilung.
Am 17. Januar kam es in Deutschland, den Niederlanden, Kanada, der Tschechischen Republik, Frankreich, Ungarn, Lettland, der Ukraine, den Vereinigten Staaten und Großbritannien zu koordinierten Störaktionen. Strafverfolgungsbehörden haben nun die 15 Server, auf denen man den Dienst von VPNLab.net gehostet hat, beschlagnahmt oder zumindest gestoppt. Er ist somit nirgendwo mehr verfügbar. Die Aktion fand unter der Leitung vom Zentralen Kriminaldienst der Polizeidirektion Hannover statt. Der Rahmen war das grenzüberschreitende Projekt EMPACT (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats).
VPNLab.net – der Anbieter, dem die Kriminellen vertraut haben
VPNLab.net hat man bereits im Jahr 2008 gegründet. Das Projekt bot Dienste an, die auf OpenVPN-Technologie und 2048-Bit-Verschlüsselung basierten, um Online-Anonymität für nur 60 US-Dollar pro Jahr anzubieten. Der Dienst bot auch Multihop-VPN an, mit Servern in vielen verschiedenen Ländern. Dies machte VPNLab.net zu einer beliebten Wahl für Cyberkriminelle. Sie nutzten die Dienste, um ihre Verbrechen ohne Angst vor Entdeckung durch die Behörden fortzusetzen.
Dienst aktiv bei der Nutzung von Ransomware
Die Strafverfolgungsbehörden wurden auf den Anbieter aufmerksam, weil der Dienst auch für den Aufbau, die Infrastruktur und die Kommunikation von Ransomware-Kampagnen sowie für den eigentlichen Einsatz von Ransomware genutzt wurde. Gleichzeitig fanden die Ermittler heraus, dass die Betreiber ihren Dienst im Tor-Netzwerk beworben haben. Europol, Eurojust und andere Strafverfolgungsbehörden wollen mit der Razzia das illegale Angebot an VPN-Diensten soweit wie möglich austrocknen.
Jagd auf illegale VPN-Anbieter geht weiter
Auch wenn Diensteanbieter wie VPNLab.net damit werben, kugelsicher zu sein und keinerlei Auskünfte über ihre Kunden zu geben, so würden derartige Operationen das Gegenteil beweisen, sagte Volker Kluwe von der Polizeidirektion Hannover.