Im Darknet bot die Besa Mafia angeblich gegen BTC Körperverletzung, Brandstiftung und Mord an. Die Kriminellen kassierten und taten nichts.
Wer die Besa Mafia beauftragt hat, meinte es zumindest todernst. Deren Mitglieder boten ihre Dienstleistungen über eine eigene Seite im Darknet an. Allerdings haben sie letztlich nichts getan, als die Kryptowährungen in Empfang zu nehmen. Im Angebot waren Entführungen, Brandstiftungen bis hin zu Morden. Je nach Aufwand des Auftrags variierte der Preis der Dienstleistungen.
Bezahlung ausschließlich per Kryptowährung
Bezahlen konnte man ausschließlich mit einer Kryptowährung. Das hatte für die Mitglieder der Besa Mafia den Vorteil, dass die Auftraggeber ihnen das Geld bei Nichterfüllung nicht wieder wegnehmen konnte. Außerdem verschleierte man so die Identität der Kunden und der angeblichen Auftragsmörder.
In Rumänien kam es am 6. April zu zahlreichen Razzien und mehreren Verhaftungen. Den Schaden, den man mit der Fake-Assasin-Marktplatz ergaunert hat, schätzten die Behörden auf eine halbe Million Euro. Beobachter glauben allerdings, dass die Besa Mafia mit ihrem „Geschäftsmodell“ weitaus mehr Geld eingesammelt hat, als nur 500.000 EUR. Die fünf Verhafteten sollen mit dem Betrieb des Marktplatzes direkt zu tun gehabt haben.
Fünf Tatverdächtige und vier Zeugen verhaftet
Bei den Hausdurchsuchungen wurden Computer, Telefone und Dokumente, die für den Fall von Interesse waren, entdeckt und beschlagnahmt. Außerdem stellte man jede Menge Bargeld sicher. Die neun Personen, die man Haftbefehlen suchte, wurden von der Sondereinheit befragt, um die Ermittlungen voranzutreiben. Bei den Verhafteten handelte es sich um fünf Verdächtige und vier Zeugen.
Möglicherweise konnten die Ermittler Rückschlüsse aus den geleakten Daten eines Hacks aus dem Jahr 2016 ziehen. Ein Hacker namens bRpsd behauptete von sich, er habe die komplette Datenbank des Darknet-Marktplatzes der Besa Mafia in Umlauf gebracht. Nach eigenen Angaben waren die Angaben des Hackers alle gefaked und für die Sicherheit ihrer Klienten bestünde somit keine Gefahr.
Besa Mafia zeigte eigene Kunden bei der Polizei an
Die Preise für die angepriesenen Tätigkeiten gingen von 5.000 bis zu 20.000 Euro. In Auftrag konnte man Schläge, Messerstiche, Folter oder sogar einen Mord geben. Nach eigenen Angaben waren die Kriminellen nahezu überall weltweit aktiv. Doch die Aufträge gingen für die Kunden in mehrfacher Sicht nach hinten los. Die Besa Mafia kassierte nicht nur das Geld ohne Gegenleistung, was in der Branche nicht unüblich ist. Man zeigte zudem unzählige Kunden bei der Polizei an. In der Folge kam es zu zahlreichen Anklagen, von mehreren Dutzenden Verhaftungen der Auftraggeber ist in den Medien die Rede.
Die polizeilichen Maßnahmen in Rumänien erfolgten auf der Grundlage eines Ersuchens der Behörden der Vereinigten Staaten von Amerika. Es ging um ein Rechtshilfeersuchen in einem Fall, in dem gegen mehrere rumänische Staatsangehörige wegen der Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung, Anstiftung zum Mord und Geldwäsche ermittelt wird.
Im Vorfeld hatte das Department of Homeland Security umfangreiche Untersuchungen angestellt. Die US-Botschaft in Bukarest koordinierte dann die Verbindung zu mehreren Sondereinheiten der rumänischen Polizei zur Bekämpfung von Cybercrime nebst der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Tarnkappe.info